Camperist

An einem Freitag Abend weiter in die Stadt Istanbul wollen wir nicht mehr. Auf Empfehlung und Anmeldung von U Caravan finden wir in der Nähe ein herrliches Camping. Klein, freundlich mit vielen Bäumen, einem Pool an einem bewaldeten Hügel mit viel Wind und dem Rauschen der Ahornbäume.

Ja, nach der Hektik abschalten, entspannen und in Ruhe waschen, Fahrzeug reinigen. Wir wollen zwei Nächte hier verbleiben.

Alles hat seinen Sinn

Recherchen ergaben, es gibt 2-3 Hymervertretungen in Istanbul. Auf Anfrage reagierte U Caravan mit Ersatzhaube inkl. Einbau am gleichen Freitag bis 18 Uhr.
So fahren wir wieder früh los, 100 km bis zur türkischen Grenze. Es geht über Hügel und wunderbare wilde Wälder (ideal für Einwanderer?). Eine wunderbare Strasse praktisch ohne Verkehr in der Nähe der Küste. So kann man Autofahren noch geniessen.

Der Grenzübertritt findet auf über 600 m ü.M. bei idealen 22 ° C statt. Schon am Austritt wird man kontrolliert – Ja wir haben die „teure“ Busse bezahlt. Insgesamt 2 h verbringen wir im Stau zum türkischen Zoll, einer Desinfektion, Bildaufnahme, Ausweis- und Fahrzeugkontrolle. Auch hier wird abgelaufenes Versicherungsdatum erkannt und trotzdem Einlass gewährt. Vielen Dank.

Jetzt geht es über grössere Strassen wieder hinunter und über lange nicht ungefährliche 200 km Autobahnen bis vor Istanbul. Bei U Caravan werden wir herzlichst begrüsst, sofort wird mit dem Einbau begonnen, einfach super. Im Restaurant daneben essen wir feines türkisches Mittagessen. Danach ist alles fertig und inkl. zwei weiteren kleineren Mängelbehebungen und einer Aussenwäsche kostet es uns 165 €.


Wir erhalten eine Vorstellung der Firma, Familie mit türkischem Kaffee, Melonen und vielen Antworten zu unseren Fragen an einen wirklichen Fachman. Interessant, auch hier entsteht ein Campingboom. Wegen grossen Taxen auf Wohnmobilen vorerst mit Wohnwagen. Über 300 Fahrzeuge/a werden von U Caravan hier und bis in die Arabischen Länder verkauft. Hauptprobleme sind Liefertermine und Zoll. Heute sollen noch zwei Lastwagen mit 7 Wohnwagen eintreffen – nach drei Tagen warten am Zoll.


Dies war die Chance für uns. Ganz herzlichen Dank. Alles hat seinen Sinn.

Strände in Bulgarien

Bulgarien’s Strände wollen wir trotz Allem nicht Aussen vor lassen. So fahren wir via Varna nach Burgas teilweise der Küste nach, meist aber über waldige Hügel im Innenland. Varna ist als Feriendestination bekannt aber nicht das Ideal für uns.

Weiter geht es nach Burgas – Lidl ist auch in Bulgarien dabei. Weiter unten finden wir viele Campings, teilweise direkt am Meer. Hier gibt es sehr viele unterschiedliche Formen für Strandferien, aber meist fix und langfristig verbaut. Wir geniessen das Meer, den Strand und die Übernachtung im Lärchenwald.

Zweifel? – von Vadu nach Vodo

Am frühen Morgen geniessen wir nach einem kühlen Bad im Meer eine herrliche Fahrt durch die sandige Dünenlandschaft. Ja, es hat Löcher, Hügel, aber alles können wir in Ruhe und bei Spass am offenem Fenster geniessen – einfach herrlich.

Später fahren wir weiter um Constanza herum, eine riesige Hafenstadt mit sehr viel Industrie. Wir fahren 60 km über Landstrassen in den Süden durch grüne Hügel bis zur Grenze von Bulgarien. Der Grenzübertritt dauert nur 30 Min. Interessant, sofort wird erkannt, dass unsere grüne Versicherungskarte im April abgelaufen ist. Auf was man alles achten muss? Nach so vielem Schreiben mit der Zuerich-Versicherung nicht alles erhalten?
Gutes Zureden und der Nachweis auf ergänzende Versicherung unter gleicher Police für alle Länder bis Australien erlaubt eine Einreise.

Ja, Bulgarien begrüsst uns mit einmaligen Schlaglöchern und kilometerlangen Lastwagenschlangen Richtung Rumänien. Wir bedauern die vielen Lastwagenfahrer in dieser Hitze. Was machen so viele Nato-Fahrzeuge hier?
Die schlechte Strecke ist glücklicherweise nur kurz – als Beweis, dass die EU unterstützen soll? Danach erleben wir immer überraschend gute Strassen und sehr viel Grünes.

Der Zielort Vodo ist gesetzt, ein Campingplatz an der Bulgarischen Küste. Im Landesinnern wird es heiss. Die Zeit ist fortgeschritten und wir möchten gerne eine Mittagspause machen. Gaby findet vor Varna ein herrliches, geöffnetes Restaurant auf einem Hügel. Doch die Suche und richtige Einfahrt ist schon schwierig. Überall eng auf einer einsamen Zufahrt und Bäume, die uns streifen. Sind wir wirklich richtig? Besser umkehren? Wo?
Wir kommen uns verloren vor.
Langsam weiter bis zu einem komischen Tor mit vielen Schildern. Aha, probieren wir es doch noch und ups – wir stecken fest. Das Dach für die Zufahrt ist zu niedrig und da die Strasse plötzlich abfällt, heben wir das Dach an und wir werden beglückt mit einem zusätzlichen Stahl-/Ziegeldach!

Wir drehen um. Mit unserer Ausrüstung und meinen Ingenieurskünsten versuchen wir, das Dach wieder aufzusetzen. Das geht so lange gut, bis ein Fahrzeug – der Eigentümer – nach seinem Einkauf zurückkommt. Jetzt kommt Polizei, nette Enkelin für Übersetzung und wir warten, warten.
Es ist heiss und zuletzt landen wir alle im Restaurant auf kühler Terrasse mit herrlichem Rundblick auf Varna und Meer. Wir geniessen ein super Essen, während zwei Polizisten Papiere und elektronische Formulare ausfüllen. Ich werde zum Polizeiposten mitgenommen und soll die Rechnung der Busse erhalten. Unglücklicherweise haben sie IT-Probleme und somit dauert es Stunden. Erst als unser „Kollege“ aus weiterer Unfallaufnahme retour kommt und die Proleme nicht versteht, macht er eine einfache Busse für 20 Lew – 10 CHF – für über 4 h mehrere involvierte Personen! Bulgarien Polizei soll uns in guter Erinnerung bleiben.

Der weitgereiste 68-jährige Restaurantbesitzer wird immer freundlicher. Hinkend, zwei Jahre ohne Einnahmen (Corona) mit grossem Grundstück und ganz speziellem Haus – Souvenirs aus aller Welt – weiss er nicht recht wie weiter. Keine Nachfolge, Geld knapp – werden wir zu seinem Opfer? Nein, wir können uns auch wehren und seine Enkelin, eine Maturandin, welche mit einem Sechser ein Studium für Italien zum Ziel hat, unterstützt.

So übernachten wir hier. Viel defekt ist bei uns nicht, aber eine Dachluke ist gesplittert. Wann und woher kriegen wir Ersatz?
Ja, es gibt auch Zweifel – schaffen wir das Ganze? Lohnt es sich wirklich?

Trotz Warten, Hitze – wir gehen in Freundschaft auseinander
Aussicht vom Nachtlager auf Opas gestrandetes Schiff

Wild Beach – einfach schön

1 Minute Dauer

Drei Tage Entspannung pur am Schwarzen Meer.
Herrliches Wetter, super Temperaturen, immer schönen Wind und das Meeresrauschen – wir sind begeistert!
Uns überrascht auch die Sauberkeit von Meer und Strand – alles Natur pur. Obwohl es vor allem am Wochenende viele Rumänen hat, bleibt alles sauber. Haben wir bisher nirgends so angetroffen – Chapeau!
Gerne würden wir länger bleiben.

Glück perfekt!

Mit unserem Tiny House direkt am Strand – was gibt es schöneres – bequemeres???
In wunderbarer Natur, mit Meeresrauschen, Sonnenschein, herrlichem Wind bei idealen Temperaturen mit allem Komfort – einfach perfekt!!!

Das Risiko gestern hat sich gelohnt. Aber wie findet man das? Gestern studierten wir die Karten, fragten Kollegen, wo ist es am Schönsten am Schwarzen Meer auf unserer Reise bis Istanbul?

Ja, es gibt Badestrände mit bis 6 Reihen Liegestühlen, überfüllte Campings in dieser Hochsaison, aber dies ist nicht unsere Ziel. Man hat so seine Vorstellungen.
Vielleicht in Vadu – Wild Beach – und dann noch einen schönen Platz für uns???

Alles wurde möglich und dass das Schwarze Meer, so sauber, wenig salzig, ruhig mit feinem Sand und vielen Muscheln ist, war unsere spezielle Überraschung.

weitere Fotos werden folgen (Internet)

Crash Tests – Glück gehabt

Schöner Abschied beim „Georg’s Camping“, kurzer Einkauf, parallel tanken und los wollen wir. Aber Nein, kurz WC falsch benutzt, plus zudem Füllstandanzeige falsch interpretiert. Wir putzen, schwitzen, bauen das WC aus, spülen, trocknen über eine Stunde auf Lidl’s-Parkplatz. Gut nur, dass wir das Trocken-WC selber eingebaut haben und somit kennen.

Zum Glück sind es nur 80 km bis zum möglichen Ziel. Erstmals erleben wir auf Nebenstrassen das „Vorurteil: Rumänien hat schlechte Strassen“. Ja es gibt kurze Wege ohne Teer (in Reparatur) und Strassen mit Schlaglöchern, wo man wirklich vorsichtig sein muss. Aber verallgemeinern wäre total falsch.

Wir essen wunderbar in einfachem Restaurant. Danach wollen wir in die Dünen an die Küste. Zuerst über aufgebrochene Betonplatten, danach im festgefahrenem Sand mit abenteuerlichen Hügeln/Löchern. Aber nein, wir sind nicht die einzigen. Es herrscht reger (Gegen-) Verkehr!

Wir fragen uns durch und wollen (zu) früh an die Küste. Rechtzeitig rekognoszieren wir und finden einen Standplatz zwischen einem Dutzend Fahrzeugen. Alles geht gut, – aber nicht doch ein bisschen höher, spezieller für uns???

Martin kann es nicht lassen und will es probieren – nur einen Bogen hinauf? Er wird total überrascht, wie rasch sich das Fahrzeug im zu weichen Sand eingräbt.
Ja, wir sind ja vorbereitet (?). Mit Schaufel und Brettern – wir graben uns noch tiefer ein. Alle kommen helfen und mit vielen Ideen. Tröstlich, gestern sind drei PW’s auch hier gestrandet (fast alle sind 4×4). Tipps … alles hilft nicht.

Ein junger Mann unterstützt, ruft Abschleppdienst an. Die kommen in ca. 3/4 h für ca. 60 €. Chaos wird immer grösser. Andere Autos sind auch gestrandet, wollen durch. Langsam erkennt man, es gibt private Retter mit guten 4×4. Ja wir probieren es nochmals!
Abschleppseil suchen, auspacken, anbringen (Zum Glück zu Hause getestet), tiefer schaufeln, Bretter anbringen und viele Helfer stossen, plus 4×4 und eigenen Motor – wie sanft und einfach geht es auf einmal!!
PS. Offiziell darf man unser Fahrzeug nicht von hinten hinausziehen (nicht dafür ausgelegt).
Der junge Mann lachte mit seinem Kollegen – Warum? – Sie staunen über uns – Ihre Eltern sitzen zu Hause und würden nie so was unternehmen – finden es super.

Fotos folgen (Internet)

10 h durch das Donaudelta

Wir wollen etwas sehen und buchen eine 10-stündige Bootsfahrt (9-19). Mit der Insta 360° machen wir erste Erfahrungen.

Der Empfang wirkt gestresst, ein schönes Boot mit 12 Personen muss zuerst noch betankt werden und mit viel Speed (um 40 kmh) fahren wir durch dieses riesige Donaudelta.
Viel Boots-, wenig Brain-Power und fast keine Erklärungen auf rumänisch enttäuschen uns. Ab der Pferdekutschenfahrt in der Mittagshitze (ohne Dach) und einem „Zwangs-„Mittagessen (alles extra) streiken wir. Wir holen es nach bei nachfolgendem Strandhalt.
George, dem das Camping gehört, ist es gar nicht recht. Sie alle leiden, dass viele gute Leute das Land verlassen haben und ein Mangel an ausgebildeten Personen herrscht.

Leider ist keine Zugvögelzeit – trotzdem ein Erlebnis – diese riesige Wasserebene mit Bäumen Schilf, Seerosen, auch teilweise bewirtschaftet.
Aber auch hier droht menschen-/klimabedingte Versandung und Verödung.

weiter ans Donaudelta

Probieren geht über studieren, also los Richtung schwarzes Meer, Die Donau schauen wir fast am Schluss in Cernavoda an, weiter auf schmalen Strassen der Donau entlang und immer weiter östlich bis nach Tulcea. Wir sind schon fast in der Ukraine.

Der erste Teil mit Autobahn über die riesige, flache, fruchtbare und stark bewirtschaftete Ebene, später leicht hügelig und viel interessanter über Land und durch Dörfer mit wieder viel mehr Bäumen. Vor schlimmen Strassen wurden wir gewarnt, aber woher, alles gut geteert und recht sauber mit vielen einfachen Häusern, meist immer noch nicht ganz fertig.

Nach den Karten zu fahren ist heute sehr viel einfacher. Wir nutzen die Karte im Mercedes und von Google. Beide sind sich nicht immer einig und heute haben uns beide einen steilen Hügel in der Altstadt hinaufgeschickt (schmale Strassen!!!), anstatt unten nah an den Fluss ins Camping Delta. Aber hurra, am Morgen fanden wir in Cernovoda keinen Ausblick und jetzt in Tulcea unverhofft ein Monument auf dem Hügel.

So wie wir hören, ist es in der Schweiz heisser als hier. Wir geniessen die Sonne bei trockenen 30 °C und viel Wind – recht gut auszuhalten – richtig Ferien zum geniessen.