Weisser (Architektur-) Tempel

Auf der Fahrt ins goldene Dreieck besuchten wir in Chiang Rai den weissen Tempel. Spannend, endlich ein neuer Tempel vom Thailändischen aktuell lebenden Architekten Ajarn  Chalermchai Kositpipat. Seine Vision ist ein Geschenk an seine Heimatstadt und ein zukünftiges Weltkulturerbe!

Bisher hatte er verschiedenste Tempel weltweit erstellt. Dieses Mal wollte er unabhängig seinen Tempel bauen. Er wollte ohne grosse Sponsoren auskommen und fand viele Helfer und kleine Amulets werden in Hülle verkauft und aufgehängt. Seit rund 20 Jahren im Bau, soll er in weiteren 60 Jahren fertig werden. Trotz Erfahrung auch von westlicher Kultur wollte er aufzeigen, das Thailand auch eigene Kultur entwickeln kann. Seine Schaffenskraft ist enorm im Bild- und Formenbereich. Beim Hauptteil sind Figuren ganz weiss und von kleinen Spiegeln durchsetzt. Damit es schön bleibt, sind jährlich drei Anstriche nötig. Es gibt aber auch goldene Häuser als Toiletten.

 

Es war Sonntag und wir waren überrascht über den Ansturm auch von Einheimischen. Ob es gefällt ist Ansichtssache, aber spannend, wie eine Person neben der Professur und laufenden Projekten, sein eigenes Projekt stemmt. War uns sogar den Kauf einer Broschüre wert, um mehr Details zu erfahren.

Goldenes Dreieck bis Myan Mar

Uns erwartete eine lange Busfahrt von Morgens 7 Uhr bis schlussendlich 22 Uhr. Aber viele interessierte das Goldene Dreieck – ursprünglich mit dem Opiumanbau im Dreieck von Laos, Myan Mar (Burma) und Thailand.

An flachen Reisfeldern entlang nach Chiang Rai der nördlichsten Stadt Thailands. Unterweg der Besuch des weissen Tempels (mehr separat) und über dem Mekong die chinesische Enklave Van Pak Len. China hat ein Gelände von Laos für 99 Jahre gepachtet und danach eine Hochhaus-Spielcasino-Stadt gebaut mit bereis 100’000 Einwohnern. Wahnsinnig, überall der Einfluss von China.

Hauptattraktion war das Opiummuseum, welches uns einiges über heute verbotenes Opium vermittelte.

 

Chiang Khan – baden im Mekong

Wir fuhren über eine grosse Mekongbrücke als Grenze zwischen Laos zu Thailand (Freundschaftsbrücke gebaut von Thailand). Sofort ändert sich die Kultur, es gibt bessere Strassen und Häuser. Weiter folgten wir dem Mekong als Grenzfluss ca. 150 km nordwärts hinauf bis Chian Khan.

Abends und am andern Morgen schwamm Martin mit Kollegen den Mekong hinunter. Herrlich, so träge dahin zu fliessen und nachher abzuduschen.

 

Hauptstadt Vientiane

Die Hauptstadt der Demokratischen Volksrepublik Laos ist Vientiane mit 350’000 Einwohnern (Ballungsraum 620’000) am Mekong mit Grenze zu Thailand gelegen. Der Einfluss aus der französischen Kolonialzeit ist mit Paradestrasse, Triumphbogen und Villen immer noch ersichtlich. Seit der Öffnung in den 1990-er Jahren wurde aber auch hier viel investiert und neu gebaut.

Von Vang Vieng gab es nur eine kurze Strecke bis zur Autobahn nach Vientiane.  Diese von Chinesen neu gebaute vierspurige Autobahn war praktisch leer, aber die ca. 100 km für 10 CHF waren auch nicht billig. Selbstverständlich werden die Fahrzeuge auch hier über Kameras erfasst.

Wir blieben hier drei Nächte. Da es heiss  (38°C und feucht) war, genossen wir den Stromanschluss, um durchgehend zu kühlen. Am ersten Tag gab es einen Stadtausflug und Abends eine Geburtstags-Poolparty.

Das Museum, bzw. der Tempel ist sehr wichtig für die Laoten. Ursprünglich stellte sich eine schwangere Frau zur Verfügung, als Basis für die Tempelsäule. Seit daher beten hier die Laoten für erfolgreichen Nachwuchs.

Diese Buddha-Kultur mit den verschiedenen Symbolen beginnen wir langsam zu verstehen. Wieviele Tausende von Buddhas in wie vielen Posen haben wir bereits gesehen??? Tröstlich auch Architekturstudenten aus Vietnam studieren diese Kultur.

Schöne Abkühlung bei Geburtstags-Poolparty

Den zweiten Tag besuchten wir lokale Märkte und Abends gab es das Laos-Abschiedsessen. Schön, wenn man es einfach geniessen kann.

Luftqualität wegen Brandrodung

Uns betrübten die vielen verbrannten, schwarzen Berghänge und die dunstige Luft. Die Sonne kam meist nicht mehr durch und dadurch war die Sicht in die Weite schlecht.
Obwohl es verboten ist, wurden viele Feuer gelegt und wir konnten das Knacken und Bersten der Bäume auch Nachts hören.
Ob es nur Gewohnheit oder Not (pflanzen von Bergreis) ist, konnten wir nicht nachvollziehen.  Viel angebranntes Holz blieb auf den Berghängen liegen.
Die Karte mit Messungen bestätigt unsere Erlebnisse. Dabei spricht man meistens von schlechter Luft in China. Hoffen wir, es wird wirklich bald besser.

Mitfahren?

Videos  geben weitere Eindrücke von unserer Reise. Wer Lust und Zeit hat kann kurze Zeit mit uns mitfahren. Anbei einige Auszüge nur für privaten Gebrauch:

Meistens waren die Strassen leer und wir genossen das Fahren. In Dörfern konnte es wegen parkierten Autos auch mal eng werden.

Normal waren die Strassen in Laos sehr gut, trotz der hügeligen Landschaft und den vielen Kurven. Wir hatten aber auch grosse Schlaglöcher vorgefunden. Einige für Dich:

Wir fuhren auch über Pässe von über 1’800 m. Beim hinunterfahren streikte bei Temperaturen bis 40 °C auch unser Bremsassistent. Zum Glück erlebten wir nicht das gleiche Schicksal wie der Lastwagen.

Laos ist immer noch arm. Dies erlebten wir auch bei der Fahrt durch die Dörfer.

Von einem schönen Stellplatz fahren wir los über den Fluss auf die Hauptstrasse.

Chinesische Zugfahrt

Am 21.12.2022 wurde die Zugstrecke von China bis Vientiane eröffnet. Diese 450 km bauten die Chinesen innert 5 Jahren. Falls die Zusage erfolgt, soll sie weiter durch Thailand bis Singapore führen.

Laos bezahlte nur ein Drittel der Baukosten. Für die andern zwei Drittel begleichen Sie  jährlich 20 % vom BIP an die Chinesen.
Auf Fragen kamen unklare Antworten. Online buchen können nämlich nur die Chinesen mit ihren Bezahlkarten. Dürfen Touristen, Einheimischen wirklich den Zug benützen?  Gibt es Plätze und wie lange muss man Schlange stehen (Aussage bis einen halben Tag) ? Muss man wirklich bis 5 Tage im Voraus buchen (meistens ausgebucht)?

Anstelle Actions (Wasserhöhle, Zipline) wollten wir die Strecke zurück nach Luang Prabang fahren. Gemäss Webseite sollte es Züge mit Plätzen hin und zurück geben, aber buchen konnten wir nicht. Also am Morgen früh mit Tuktuk zum Bahnhof. Es sind nur wenige Leute vor uns da und Ja, wir kriegen vier Plätze hin und zurück! Unser Pass wird eingescannt und danach erscheinen sofort alle Daten auf dem Ticket. Für die 150 km hin und danach zurück kostete die zweite Klasse  25 CHF pro Person in Cash (keine Kreditkarte), die erste Klasse war nicht möglich.

Zugfahren ist hier ähnlich wie fliegen. Man muss 30 Minuten vorher durch die Schleusen und analoge Kontrollen durchlaufen. Gästen werden Sprays, Taschenmesser, etc. weggenommen. Die Halle ist riesig, sauber und alles funktioniert super. Per QR-Code wird man erfasst, darf auf das Perron und kriegt den nummerierten Sitzplatz.
Die Züge waren sehr pünktlich und auf der Rückfahrt bis auf den letzten Platz besetzt. Alles klappte trotz den vielen Reisenden so gut, dass wir zwei Minuten früher abfuhren.  Nicht einmal eine Stunde dauerte die Fahrt, fast die fünffache Zeit benötigten wir über die Strasse. Wir zählten 29 Tunnels plus viele (?) Brücken. Viel von der Landschaft sahen wir leider nicht, fuhren wir doch 80-90% in Tunnels. Einfach wumms, gerade mit fast 160 km/h hoch und runter!!!
Da könnten auch die Schweizer noch einiges dazu lernen.

Abenteuer in Vang Vieng

Weiter ging es im Durchschnitt von 37 km/h nach Vang Vieng, einer Kleinstadt, bekannt durch die vielen steilen Berge mit ihren Höhlen. Endlich ein grüner Stellplatz nahe am Wasser, inkl. Höhlen und Zipline.

Dabei fuhren wir Pässe hinauf bis 1’850 m ü.M. Leider war die Sicht nie klar, sondern es liegt viel Staub von Brandrodungen in der Luft. Doch oben war es schön kühl mit 24 °C.

Danach fuhren wir wieder hinunter bis auf 230 m. Die Beanspruchung vom Fahrzeug bei bis 40 °C war hoch und der elektronische Bremsassistent machte bei wenig Fahrwind schlapp (zu heiss). Weiter unten gab es riesige Schlaglöcher. Uns schockt dies alles nicht mehr (Indien!!!), sondern ruhig weiter fahren, es kommt schon immer wieder gut.

Die Leute leben hier sehr einfach als Selbstversorger, oder als Kleinhändler, Miniküche, etc. wartend den ganzen Tag am staubigen Strassenrand.

Wir lebten viel komfortabler auf einer Wiese nahe an diesen steilen Bergfelsen mit Restaurant, Zipline, Badeteich mit Wasserhöhle. Man konnte auf einem Gummiring dem Seil entlang bis 400 m in den dunklen Berg hinein schwimmen.
Hier wurde es auch etwas kühler und Nachts hatte es sogar eine halbe Stunde intensiv geregnet. Damit wurde eine Brandrodung auf der Gegenseite gelöscht, aber am andern Tag brannten wieder andere Hänge. Offiziell wäre es verboten.

vom Wasserfall bis Wasserbüffel

Wir fuhren mit Kleinbussen das Tal hinauf in die Berge zu einem bekannten Wasserfall. Bei einem Zwischenstopp besuchten wir örtliche Hmungbewohner. Alles war recht touristisch, zum Glück gab es nicht allzu viele Besucher.

Beim Eingang vom Park gab es ein Bärentiergehege. Wir konnten die Bären verstehen, dass Sie sich ins Wasser legen. Es war heiss, bis 38 °C.

Danach wanderten wir weiter das Tal hinauf, durch grünen Wald dem Fluss entlang an verschiedenen Wasserfällen vorbei. Herrlich! Aber das Beste war ins Wasser zu steigen, zu schwimmen, sich von Wasserstrahlen massieren zu lassen und richtig schön auszukühlen.

Spannend war beim Zwischenstopp auf der Rückfahrt eine Büffelfarm. Zwei amerikanische Frauen starteten in ihrer Midlifecrisis  ein Sozialprojekt. Ohne irgendwelche landwirtschaftliche Vorkenntnisse gründeten sie eine Wasserbüffelfarm. Dabei melken sie die Tiere der Bauern, stellen Yoghurt, Mozzarella, Eiscreme etc. her.  Dies können sie in die Stadt und Hotels liefern, speziell für französische Gäste. Einheimische kennen keine Milch, Käse und die Kinder haben entsprechende Mangelerscheinungen.
Vor Corona konnten Sie 300 Tiere melken, jetzt sind es nur noch 85. Die Bauern mussten ihre Tiere schlachten, um zu überleben.
Sie schulen die Bauern auch zur Haltung von Schweinen, Kaninchen und Geissen. Geissen sind einfach zu halten und ein wenig Milch im Reis kann die Mangelerscheinung lindern.  Aktuell wurden sie auch zur Gründung einer Büffelfarm in Kambodscha angefragt.