Alice Springs

Nach den 1’700 km von Karumba verbrachten wir die nächsten Tage bis zum Heimflug in Alice Springs, einer Wüstenstadt mit 25’000 Einwohnern.

Von Devils Marble fuhren wir weiter Südwärts auf dem Stuart Highway und machten einen Zwischenhalt in der Red Center Farm. Spannend, hier fanden sie im Boden viel Wasser und schwupps gibt es riesige Trauben- und Mangofarmen – in der Wüste.

Unterwegs suchten wir mögliche Übernachtungsplätze, weil uns die „Wüste“ schön vorkam. Trotz allem viele Bäume und blühende Sträucher/Blumen. Aber etwas gepflegtes fanden wir nicht.

Anstelle einem grossen Campingplatz buchten wir über die Webseite Hipcamp einen Platz bei Privaten auf einem grossen Gelände. Hier verwirklicht sich Ashley, ein ehemaliger Inhaber einer Mechanikerwerkstatt, mit vielen eisernen Gegenständen aus Bergbau und geschweissten Kunstwerken. Wir geniessen hier die Ruhe zwischen den Bäumen.

Einige Leute warnten uns vor Alice Springs. Es gibt fast ein drittel Aborigines. Kürzlich gab es Unruhen und sogar die Polizeiautos wurden von Jugendlichen mit gestohlenen Autos gerammt. Also galt für uns Vorsicht; nie Nachts auf die Strasse, aufpassen wo parken; den vielen herumstehenden Schwarzen ausweichen und sie nicht provozieren. Trotzdem fahren wir zuerst in die Stadt zum Einkaufen und ins Informationszentrum. Diese für uns fremden schwarzen Menschen wirken etwas unheimlich. Alkohol ist das Hauptproblem und erst damit werden sie unberechenbar.

Dem Telegraphenamt galt unser erster Besuch. Erstaunlich, wie bereits 1872 eine 3’200 km lange Telegraphenleitung von Süd nach Nord quer durch bisher unbekanntes trockenes Land gelegt wurde. Hier kamen Kamelkarawanen mit afghanischen Kamelführern zum Einsatz. Erst die dritte Entdeckungsreise von Sir Stuart war durchgängig erfolgreich.
Sir Charles Todd wollte zuerst lieber den langen teureren Seeweg bis nach Jakarta verkabeln. Aber nach Variantenanalyse wurde innert zwei Jahren eine Verbindung bis Darwin gebaut und somit wurden erste Morseverbindungen bis nach England möglich.

Auf dem Anzac Hill genossen wir einen herrlichen Überblick über die Stadt zwischen den Hügeln, Flüssen und Bergrücken. In etwa konnten wir nachvollziehen, warum die Telegraphenstation im 1932 geschlossen wurde. Der Standort bot zu wenig Wasser und somit wurde die Stadt Stuart, später Alice Springs genannt, um 4 km in einem anderen Tal gegründet.

Anderntags besuchten wir den Dessert Parc, ein im 1997 errichteten Tier- und Naturpark in der Wüste. Früh Morgens war es noch ruhig und die Vögel pfiffen um die Wette. Verschiedenste Stationen erklärten das Leben, die Fauna in der Wüste. Das Beste war jedoch die Vogelschau. Wie von Zauberhand erschienen im Freien verschiedenste Vögel bis zum Falken mit professioneller Erklärung über deren Lebensart. Für uns gab es sehr viel Neues zu entdecken.