Wir verlassen Lahore früh und fahren Richtung Grenze nach Indien.
In Pakistan sind wir 3140 km gefahren, zuerst in anstrengendem Konvoi, später hinauf in herrliche Berglandschaft, dann wieder in flache, recht fruchtbare Täler. Dieses Land bleibt für uns fremd – wie auf einem anderen Planet oder vielleicht wie vor mehr als 50 Jahren. Ausserhalb Islamabad fanden wir sehr ärmliche Verhältnisse vor. Die Freundlichkeit der Menschen, die behördliche Willkür, die Armut und der „Dreck“ bleiben mit vielen Eindrücken in Erinnerung.
Die Ausreise benötigt auch diesmal länger als die Einreise nach Indien. Warum diese „Machtspiele“? Ein Beamter ist der Chef und will alles selber regeln und in die Bücher, in das Carnet de Passage eintragen/stempeln, etc.. Unsere Namen werden an diesem Tag sicher 10 mal an verschiedenen Stationen in grosse Bücher eingetragen.
Der Übertritt nach Indien findet an einem grünen Eisengittertor statt. Sehr formal übergibt der Pakistanische Soldat am weissen Strich dem Indischen Soldat unsere Pässe.
Im Moment ist dies der einzige Grenzübergang und wird wenig genutzt. Trotzdem werden Abend für Abend auf beiden Seiten Paraden abgehalten – wer ist der Bessere, wer hat die schönere Parade, die grössere Fahne auf dem höheren Masten – und dann feierlich das Tor geschlossen.
Vor dem Eindunkeln erreichen wir das Bhandari-Guesthaus, ein in englischem Kolonialstil erbautes Haus mit grossem Garten für unsere 18 Fahrzeuge. Wir können ruhig „im Paradies“ bei angenehmen Temperaturen schlafen.
So ruhig wie auf dem Bild war die Fahrt dann doch nicht, überholen rechts/links, trotz getrennter Fahrbahn entgegenkommende Töffs, Fahrzeuge aller Art und viele Tiere.
Anderntags fahren wir mit den Tuk-Tuks in die Stadt Amritsar in den Golden Tempel. Für die Sikhs ist es ihr wichtigster Ort. Heute ist zudem Feiertag und somit sind sehr viele Menschen anwesend. Ständige Tuchfühlung und viele Kontakte werden unvermeidlich. Soviel Leben, Farben, Eindrücke auf einmal!!!
Trotzdem nach gemeinsamen Besuch gehen wir weiter zum Essen, in den Basar, lassen zwei Punjab-Sari schneidern, können Geld beziehen und Früchte einkaufen. Toll solche intensive Momente erleben zu dürfen!