Wo wäre es am Besten den Nationalfeiertag zu erleben?
Natürlich in der Hauptstadt Australiens – Canberra.
Aus den Bergen fuhren wir direkt nach Canberra. Mitten in der Stadt gab es viel Platz für Camper – einfach ideal.
Aus der Notwendigkeit, die verschiedenen Staaten zusammenzuschliessen, entstand der Australische Bund 1901 mit der ersten Hauptstadt Melbourne. Aus der englischen Kronkolonie wurden sie um 1907 entlassen, vollständig effektiv um 1931.
Aus langen Diskussionen und Streitereien entstand 1911 der Konsens, die künftige Hauptstadt in New South Wales mindestens 100 km von Sydney entfernt zu gründen. In einem Architekturwettbewerb mit 130 Eingaben gewann 1912 das Ehepaar Marion und Walter Griffin aus Chicago, auch dank bildlichen Aquarellen von seiner Frau.
Die Umsetzung war nicht einfach und wurde wegen viel Bürokratie und Krisen verzögert. Endlich 1927 wurde von Melbourne ins provisorische Parlamentsgebäude umgezogen und damit Canberra die Hauptstadt.
Wir waren einfach erstaunt, dass wir mitten im Geschehen unbehelligt leben durften. Drei Tage wurde gefeiert und die vielen Autokolonnen suchten sich einen Platz, aber unser Camperplatz war kaum belegt. In wenigen Schritten waren wir mitten im Trubel und konnten uns jederzeit wieder zurückziehen. Jeden Abend gab es stündlich 3x 10 Minuten verschiedene Drohnenshows.
Dass auch die Aussies nicht wussten, wo die beste Sicht war, tröstete uns. Wir aber hatten die Chance, das nächste Mal besser zu stehen.
Am offiziellen Tag, gab es zuerst einen Fahnenauftritt mit Helikopter, danach erfolgten viele Kanonenschüsse, eine Ansprache und Happening mit vielen Ständen. Schön, wie frei und friedlich sich diese sehr verschiedenen Leute aus aller Welt verhielten.
Wir nutzten auch die Gelegenheit für den Besuch des Nationalmuseums. Andere waren schon in den 1950-er Jahren mit dem bekannten Holden und Wohnwagen unterwegs.
Eine Führung über Aborigines brachte weitere Erkenntnisse über ihr Leben. Erst jetzt sahen wir, dass sie bewusst keinen Mund malen – (Götter sind so mächtig, dass sie keine Sprache brauchen, mit Mund würde Regen nie aufhören). Ihre Vorfahren waren bereits vor 130’000 aus Afrika nach Asien und vor 50’000 Jahren nach Australien eingewandert.
Die Unterschiede der 200-700 verschiedenen Stämme waren riesig.
Draussen genossen viele den schönen freien Tag. Auch wir und die Schweizerfahne waren dabei.