Begegnungen???

Die Aussies sind kontaktfreudig und unkompliziert. Manches Mal ergaben sich auch längere, sehr schöne Gespräche.

Am einfachsten in Kontakt zu treten war immer in den Informationszentren, die wir meist besuchen. Hier gab es immer gute Unterlagen und meist gaben die Personen (viele Freiwillige) gerne Auskunft. So wurde der Entscheid für die Weiterreise jeweils unterstützt. Bei Nachhaken berichteten sie auch über ihre Herkunft und ihr Familienleben.

Einfache Kontakte finden wir auch auf Campingplätzen. Wir sind ja mit unserer Schweizernummer ein Sonderfall und daher kamen auch immer wieder Fragen oder sie geben uns gerne Auskünfte. Wir staunen, hier kennen „Alle“ die Schweiz, waren schon einmal dort, haben Bekannte etc.

Bei vielen Gesprächen waren die Gross-/ Eltern oder Sie selber eingereist:

  • wie z.B. ein 83 jähriger Coiffeur aus Griechenland, der seinem Vater hierher folgen musste und immer noch von zu Hause träumt, aber nicht seine Frau.
  • wie eine Tochter eines Farmers, der nach dem grossen Waldbrand im 2009 Wege suchte um das Land wieder fruchtbar zu machen. Aus der Idee mit natürlichem Hühnerkot und 50 Hühnern entstand in kurzer Zeit eine grosse Farm mit heute 15’000 Hühnern. Die Bio-Eier werden jetzt bis nach Sydney verkauft und Vater hat einen grossen Shop in Holbrook errichtet.
  • wie eine 61 jährige Frau aus Kroatien, welche für ihre verstorbene Schwester ihre Bilder für caritative Zwecke verkaufen will. Sie wohnt gleichzeitig im Haus mit der Ausstellung und erzählt, wie nach starkem Regen vor gut einem Jahr der Bach wie ein „Tsunami“ durch ihr Haus fegte und danach Freiwillige beim Aufräumen halfen.
  • wie der 71 jährige ehemalige Lehrer für Aboriginals, Kunst-Maler, Fischer in nationalen Meisterschaften, Bonsaigärtner, Restaurateur von einem 165-jährigen Haus. Teilweise irischen Ursprungs, musste er in der Farm seines Vaters helfen, hatte danach soviel gelernt, ist viel gereist und sprudelt immer noch mit vielen Ideen. Wir konnten ihn zu Hause besuchen.
  • wie der Junge, der in Vaters Stapfen tritt und weiterhin Besen herstellt. Die Chinesen können mit dieser einfach gefertigten Qualität nicht mithalten. Da in diesem Tal keine Hirsen für Besen mehr geerntet werden, muss halt das Material in Kalifornien oder Indien, und gebrauchte Maschinen in Mexiko eingekauft werden.
  • wie die Museumsdame, welche freiwillig 30 km in die die „Stadt“ fährt und damit das Museum offen hält. Seit über 40 Jahre haben sie einen Landwirtschaftsbetrieb mit über 700 Angusrindern. Für den Winter müssen sie heuen und täglich zweimal die Rinder besuchen.
    Zum Glück war der Brand im 2020 auf der andern Seite des Hügels vorbeigefegt. Dem Nachbarn mussten sie helfen, viele Tiere zu töten, eine bleibende traurige Aufgabe. Selber liebt sie die Rinder und die Abgabe in den Schlachthof tut ihr immer noch weh.