17 Minuten
9 h für Grenzübertritt
Vorausgesagt wurde 1 h Austritt aus Armenien und „ganzer“ Tag für Eintritt in den Iran.
Wir erlebten je 4.5 h pro Land in heisser Sonne, recht unfreundlich beim Austritt und richtig herzlich im Iran.
In Armenien wurden wir mehrfach kontrolliert, auch 2 Autokontrollen, im Iran dauerte Pass mit Fahrzeugausweis (keine Fahrzeugkontrolle – Alkohol?) nur eine halbe Stunde. Uns tun die vielen Lastwagenfahrer leid, die teilweise tagelang warten müssen.
Die Administration für Carnet de Passage erledigte unser Guide Sirous und wir konnten für uns etwas kochen und erholen. Immer gut, dass man alles im Fahrzeug hat.
Erst Abends fuhren wir eine herrliche Strecke dem Fluss Aras entlang zum Stellplatz.
Wir parken bei einem schönen Hotel im zollfreien Gebiet. Riesige Einkaufszentren bieten alles an – von Cola, über Waschmittel bis zu westlichen Kleidern – Importverbot???
Das Beste war ein feines Nachtessen, endlich wieder einmal Reis und wunderbaren Tee.
Täbris
Welches Interesse, wieviele freundliche Kontakte mit der Bevölkerung. Bereits am ersten Tag finden wir mehr Kontakte als auf der ganzen bisherigen Reise.
Am Nachmittag fahren wir mit der U-Bahn in die Stadt zum alten Basar. Es werden neue Kleider, Gewürze und weiteres eingekauft. Abends gibt es ein feines Hotelessen auf 12. Etage im Drehrestaurant mit Blick auf die Stadt.
Die jungen Leute können gut englisch und die meisten Shirts haben englische Aufdrucke. Alle bekannten Marken sind als Fakes vertreten.
Am andern Tag fahren wir mit Bus zur blauen Moschee, besuchen das Museum und ein sehr elegantes Shoppingcenter. Nichts von alt und verfallen und gute Produkte. Vor lauter Freude am Kleider kaufen, verpassen wir die Zeit für Einkauf von Verpflegung.
Diese Lebendigkeit
Wir parken für zwei Nächte in einem Stadtpark auf einem Hügel oberhalb Täbris. Was wir da alles erleben – unglaublich!
Als wir am heissen Nachmittag ankommen, gibt es noch viele Parkplätze. Später wird es eng, jede Lücke auch zwischen unseren Fahrzeugen wird genutzt und unter Bäumen im Gras etablieren sich ganze Familiensippen für einen schönen Abend bei kühlender Brise. Danach folgen Zelte, Feste und Autokonvois bis in den frühen Morgen. Wir werden von so vielen Leuten angelächelt/-gesprochen und ausgefragt. Es gibt auch kleine Geschenke und der Wunsch nach Besichtigung unserer Behausung.
Der Morgen beginnt bereits um 5 Uhr mit dem Muezzin. Um 7 Uhr gibt es ein Geschnatter von Personen. Was ist los??? Wir sind verwirrt. Über hundert Frauen haben sich vor und zwischen unsern Fahrzeugen breit gemacht und beginnen mit Morgenturnen bei Musik und Anleitung für eine Stunde. Alles ganz friedlich und fröhlich.
Uns geht es besser
Trotz nächtlichem Lärm sind wir heute Morgen ausgeruht zwischen Zelten erwacht. Ein Wegfahren um 8 Uhr wurde einfach möglich, hatten sich die Turnerinnen auf ein anderes Terrain begeben.
Ausserhalb der Stadt gab es ein „gemeinsames Tanken“. Der Diesel ist mit 1 Rp/Liter sehr billig – billiger als das Wasser. Gegen Erhöhungen haben sich die Leute immer erfolgreich gewehrt. Da deswegen viel (10 % ?) ins Ausland geschmuggelt wird, versucht der Staat den Verbrauch zu kontingentieren. Mittels Tankkarten wird der Bezug kontrolliert. Für Ausländer kostet es das Doppelte, aber da wir keine Karten haben, braucht es spezielle Bewilligungen/Kontakte. Für ein junges Paar aus Österreich mit einem Unimog wird Reisen in Iran fast zu Qual, da keine Tankstelle Diesel abgeben will/darf.
Jeder von uns und die Österreicher bekamen heute je max. 50 Liter. Ein Lastwagenfahrer rastete fast aus, dass wir Diesel bekamen und er nicht. Dies artete in eine Schlägerei mit einem Dutzend Personen aus.
Die 330 km Fahrt durch farbiges Gebirge war trotz unruhiger Autobahn schön. Gut wenn man zwischendurch eine Pause macht, Früchte einkauft oder in einer Stadt wie Zanjan einen Zwischenhalt macht.
Es braucht schon etwas Mut, individuell den Basar, einen Parkplatz und das richtige Restaurant zu finden. Aber alle Menschen sind hilfsbereit und sehr interessiert an Touristen.
Nach Besuch einer riesigen Moschee stehen wir Abends als Wagenburg in der Steppe und feiern einen weiteren Geburtstag.
in die Berge
Nach „aufwendigem“ Tankstopp fahren wir in die Berge bis auf 2500 m ü.M. Über lange Strecken ist die Strasse recht „ruppig“ (Aussage vom Guide). Herrlich dieser Farbwechsel der Felsen. Hier wird auch Travertin und viel Zink und Blei abgebaut.
Immer auf Hochebenen zwischen 1500-2500 m ü. M. unterwegs
Die Sassaniden errichteten auf einem Vulkan eine Burg mit Zoroastertempel. Hier wurden alle Könige gekrönt. Ihre Herrschaft reichte bis Jerusalem und der Legende nach wurde das Kreuz Jesus hierhergebracht. Bereits 10 Jahre später kam Heraklion unterstützt von Christen und holte das Kreuz zurück. Zurück blieb eine Ruine. Spannend ist der 100 m tiefe Kratersee mit konstant 21 ° warmen Wasser. Gerne wäre ich darin schwimmen gegangen – Weltkulturerbe!
Eiertanz
Heute waren anspruchsvolle 350 km mit Zwischenstopps in 9 h bei oft über 35°zu bewältigen. Wahrscheinlich weniger als die Hälfte konnte man über 60 kmh/h fahren. Gleich zu beginn ging der Eiertanz los – wo ist das kleinere Loch, wie komme ich am besten durch. Selbstverständlich wird auch die Gegenseite genutzt.
Fuhr Gaby zu schnell? Drei Polizisten hielten uns auf. Wir seien zu schnell gefahren und das Fahrzeug werde für 72 h beschlagnahmt bis die Busse gezahlt werde. Spannend weitere 4 Fahrzeuge von uns wurden auch aufgehalten. So wurde klar, dass andere Interessen im Spiel waren. Dank Guide Sirous wurde die „Übung“ abgeblasen, keiner musste zahlen und auch Gaby’s Uhr bekamen sie nicht!!!
Kermānschah
Dieses Mal war eine Hotelübernachtung möglich. Uns reichte das Zimmer für eine lange Dusche, Wäsche waschen und für das Frühstück. Schlafen wollten wir lieber im eigenen Bett.
Morgens ging es mit dem Bus in die Stadt. Zuerst zu einem Trauerhaus mit Erinnerung an Imam Hossein. der als Märtyrer von den Schiiten verehrt wird.
Warum soll es verdursten?
Eine der vielen Kacheln aus 19 JH im Trauerhaus
Wir gehen immer gerne in den Basar und danach gab es Reliefs in Felsen gehauene Könige und Geschichten.
Auf den Bildern sieht man nicht, wie heiss es ist – bis 38° – Nachts wieder 18°.
Wir freuen uns über schöne Kontakte und heute Abend im kleinen Kreis über Fragen/Antworten zu Iran heute.
Cave Ali Sadr
Meine Versuche mit der Insta-Kamera durch die Höhle Cave Ali Sadr
Cave Ali Sadr
Heute Sontag standen wir etwas später auf. Danach fuhren wir 220 km Richtung Teheran. Es braucht immer eine grosse Konzentration. Neben der Orientierung kommt lebendiger Verkehr von links oder rechts und dazu unruhige Strassen mit vielen Überraschungen.
Diese Höhlen auf 2000 m ü.M. waren eine echte Überraschung. Mit kleinen Booten konnten wir kilometerlang verschiedenste Steinformationen und Höhlen in kurzen Wanderungen erleben. Die Höhlen sind Millionen Jahre alt und wurden erst in den 1970-er Jahren entdeckt und von Reza Schah als Touristenattraktion gefördert.