Ein super Museum half uns zu verstehen, wie die Nutzung der Naturwälder zusammenhing.
Nach der sehr eindrücklichen Wanderung durch den Trounson-Kauri-Park fuhren wir südlich über abgelegene landwirtschaftliche Gebiete an einen See mit grossem Camping, für uns etwas kühl und einsam um diese Zeit.
Weiter im Kartoffelgebiet einkaufen (so viele Sorten!!!), feines indisches Essen und weiter nach Matakohe fahren, an einer riesigen Bucht, zu flach für die heutige Schifffahrt.
Hier wollten wir uns Zeit nehmen für den Besuch des während Covid erneuerten riesigen Museums. Die vielen Gegenstände und Bilder (über-)forderten uns, aber es ist sehr eindrücklich, was durch das Engagement von Wenigen, dank Beiträgen von Vielen und dem damaligen Fotografen alles möglich wurde.
Bereits ab 1814 wurde hier Gum (Harz) und Kauriholz gewonnen und innert 150 Jahren bis auf wenige kleine Orte alles abgeholzt. Das Holz wurde genutzt für den Schiffs- und Möbelbau und später für die Siedler, deren Häuser, Einkommen und Rodung für die Milchwirtschaft.
Bei den Waldrundgängen konnten wir diese riesigen Dimensionen nicht richtig einordnen. Hier wurden sie uns anschaulich dargestellt. Der grösste je gefundene Baum hatte einen Durchmesser von 8.5 m und lebte 3’500 Jahre. Wir selber erlebten solche Bäume mit 3.5 m Durchmesser noch lebend im Wald und fanden diese schon riesig. Unten links die Ringe verschieden grosser gefundener Bäume.
Unglaublich, mit welchen einfachen Mitteln und unter welchen Bedingungen die Bäume gefällt, zugeschnitten, transportiert und verarbeitet wurden.
Später gab es Motorsägen, die Eisenbahn und Lastwagen. Ab 1930 wurde aus der USA der erste Catarpillar eingesetzt, der 8 Teams und 112 Ochsen ersetzte.
Mit eigens entwickelten Winden konnten die Holzstämme auch aufwärts gezogen werden. Die vielen relativ flachen Flüsse wurden mit speziellen Wehren gestaut und danach das Holz mit der Flut hinunter geschwemmt.
Ziel war meist ein Hafen für das Umladen auf Schiffe für die Reise nach Australien und England.
Um den Transport zu erleichtern, wurden die Stämme aufgetrennt. Dass aber diese riesigen Stämme am Schluss für nur kleine Bretter, manchmal sogar als Brennholz genutzt wurden, ist aus heutiger Sicht schwer nachzuvollziehen.
Als Sohn eines Sägemeisters kannte Martin alle Prozesse bis zum Schleifen aus eigener Erfahrung.
Gut zu wissen, das ca. 1940 ein Vertrag unterzeichnet wurde, um die letzten Kauri-Wälder/-Bäume unter Schutz zu stellen. Danach wurden viele gut erhaltene, im Sumpf versunkene Bäume aus dem Boden geholt, welches neu auch verboten wurde. Somit steht (mit wenigen Ausnahmen) nur noch Schwemmholz für Liebhaber/Souvenirs zu Verfügung.