Meine Cousine Annabeth hatte hier in einem Spital gearbeitet und daran schöne Erinnerungen. Sie wollte wissen, wie es nach über 20 Jahren aussieht. So haben wir entschieden, uns von der Gruppe zu trennen und nicht an den südlichsten Punkt von Indien zu reisen.
Bei 15 °C und 1000 m ü.M. sind wir Morgens los über Serpentinen hinunter bis auf Meereshöhe bei Tuticorin mit 29 °C und hoher Luftfeuchte. Noch unterwegs rätselten wir welches das St. Anna Spital wirklich sein könnte. Das Spital heisst anders, aber ein Hinweis über die Schwesternschule und auf die Verbindung zur Schweiz ergab einen Volltreffer.
Relativ bestimmt sind wir durch den Eingang auf den Parkplatz gefahren und suchten nach einer Schwester. Eine verwies uns auf das „Altersheim“ der St. Anna Schwestern etwas weiter weg. Wir hatten Glück und trafen Schwester Renata, als Oberin am Hauseingang. Dank alten Fotos und bekannten Schwestern kamen Erinnerungen und sofort wurden wir eingelassen, zum Mittagessen eingeladen und danach auch zur Spitalbesichtigung herumgeführt. Später gab es Kaffee und Abendessen und dabei lernten wir verschiedene pensionierte Schwestern kennen.
aktuell 320 Schülerinnen
Die Verbindung zur Schweiz ist sehr eng (Spital Luzern und Lugano), sind doch diese Bauten hier in den 1960-er Jahren und auch der Neubau für das Altersheim (Eröffnung Sept. 2022) von der St. Anna Stiftung unterstützt worden.
1909 wurde der Orden als Verein von Wilhelm Meyer gegründet, da Ordensfrauen nicht als Hebammen wirken durften. In Indien leben heute ca. 800 Schwestern und in Tansania und Kenia wurden neue Niederlassungen gegründet. Mit ihren ungezählten Pflegeeinsätzen gehörten die Schwestern zu den Vorläuferinnen der heutigen bekannten Spitex.