Der Wechsel von Australien nach Fidschi fiel für uns anfangs schwer (Temperaturen, Feuchte, Kultur). Aber dies waren wirklich unvergesslich erholsame, schöne und fröhliche Ferien.
Ja klar, wir hatten einmalig besondere Bedingungen; ein grünes, ganz neues Resort am Meer mit 17 Bungalows nur für uns Zwei, betreut von etwa 30 fröhlichen Fidschi’s. So hatten wir alle Zeit und wurden zu einer grossen Familie.
Alle wollten für uns da sein und erzählten auch aus ihrem Leben wie z.B. Rupeni. Er hatte als Bäcker viel auf der Hauptinsel (Mainland) gearbeitet und wurde mit 57 Jahren pensioniert. Somit kehrte er in sein Dorf Yalobi nahe dem Resort zurück. Sein Wissen wollte er weiter geben und junge Leute im neuen Resort ausbilden.
Rupeni erzählte uns, wie er als Kind mit seinem Bruder zu Fuss an diesen Ort wanderte (über die Hügel, oder bei tiefen Wasserstand um die Hügel) und Kokosnüsse öffnete, das Fleisch vierzehn Tage an der Sonne trocknete und später auf dem Mainland verkaufte. Damit konnten sie die Eltern unterstützen. Bei schlechtem Wetter übernachteten sie in der Höhle.
Jeden Tag buck er für uns frische Brötchen, Toast – vier grosse Toastbrote auch für alle Angestellten. Warum er nicht für das Dorf backen würde? Er hätte keine Maschinen, Thema Strom, keine Kühlung etc. So kam Martin auf die Idee, ob er wenigstens für das grosse Insel-Fest (Masern) hier im Resort Brote backen könnte? Er würde sehr gerne, aber …? Ja es wurde möglich. Anderntags wurde es richtig lebendig in der Hotelküche und Abends waren 40 Brote bereit für das Fest. Eine Freude für Alle!
Einfacher wurde der Austausch auch, als wir gemeinsam am Boden sassen und einen Hut flochten. Spannend, wie man aus Kokosblättern einen Sonnenhut, einen Einkaufskorb flechten kann. So einfach war es nicht – Martin kam richtig ins Schwitzen.
Dank gutem Bericht, dass unser Wohnmobil bereits durch die Kontrollen in Neuseeland kam, buchten wir den Flug um. Das Wetter verschlechterte sich und so wollten wir bereits am Freitag mit dem Schiff retour fahren (bei möglichem Sturm könnte die Fahrt am Samstag ausfallen). So gabs bereits am Freitag eine Abschiedsfeier. Hier wird dazu traditionell Kava getrunken, ein „gesundes“ Gebräu aus den Wurzeln vom Pfefferbaum, das beruhigt und gut tut. Martin wurde bereits zum dritten Male als „Chief“ gefeiert. Wie wehmütig sie zum Abschied sangen, das geht durch die Haut!
Auch am letzten Tag gönnten wir uns bei herrlichem Wetter ein wunderbares Riff zum Schnorcheln und Nachmittags ging es mit der Nussschale auf’s Meer auf den grossen Katamaran. Ganz knapp schafften wir dies trockenen Fusses und danach begann es in Strömen regnen, zum Glück aber mit wenig Wellen und Wind. Auch der Himmel schien mit uns zum Abschied zu Weinen.