Von Laos nach China

Ausblick vom Hotel

Ausblick vom Hotel auf ein überschwemmtes Reisfeld.

Erster Tag der 3 Monate Fastenzeit. Bereits um 7 Uhr hat es soviel Leute.

Wer kann sich das vorstellen? Wir fahren den Asien Highway von Thailand nach China und das letzte Stück auch von Vietnam nach China und der grossen Stadt Kunming.

Für 54 km benötigen wir fast 3 Stunden!!!

Ja es gibt schon einige 100 m schön asphaltierte Strassen, aber dies kann sich abrupt ändern durch eingebrochene Strasse oder Naturstrasse mit vielen Löchern. Es hat wenig Verkehr und so können wir die ganze Strassenbreite nutzen. Die Suche nach dem besten Weg und die Slalomfahrt ist recht anstrengend. Zum Glück regnete es meist und dadurch war die Strasse nicht staubig heiss.
Wir fuhren langsam, wollten wir doch keinen Achs- oder Radbruch. Die grossen Lastwagen waren teilweise schneller und die vielen Pick-ups ratterten an uns über diese teilweise tiefen Löcher vorbei.

Viele sind unterwegs.

Arme Hauser – schöne buddhistischen Tempel und viele Reisfelder

Auch gab es einen kurzen Stau. Drei Minivans aus Thailand parkten am Strassenrand. Zwei Lastwagen preschten durch. Wir kamen zu einem Bergbach, der über die Strasse floss und einen 1/2 m tiefen See bildete. Fahren wir da durch. Hat es tiefe unsichtbare Löcher in dieser braunen Brühe?

Nach kurzer Beratung entschieden wir uns durchzufahren. Die zwei Guides im Pick-up vor uns und wird direkt danach. Mit Schwung fuhren wir einfach durch und kamen … durch! Was, wenn wir in einem Loch stecken geblieben wären mit Wasser bis in Wohnmobil? Wieder einmal Glück gehabt, vielen Dank!

Stilgelegte Casinostadt vor der Grenze zu China (heute für Chinesen verboten)

Auch das letzte schlammige Stück an den Lastwagen vorbei steil hinauf schafften wir und kamen auf eine wenige Kilometer lange Betonstrasse bis zum Zoll. Hier hatten wir viel Glück. Der Nachbar unseres Guides, der dort Zöllner ist, war dort und ermöglichte ein rasches Durchkommen. In 30 Minuten in Laos ausgereist und bereits nach 45 Minuten in China eingereist. Wer hätte dies erwartet?

Es galt einige Formulare auszufüllen, das Fahrzeug wurde kurz besichtigt und mit einem Lächeln quittiert. Und schon waren wir in China. Martin bekam vom neuen Guide Jili seinen chinesischen Führerschein und später an einem Polizeiposten erhielten wir das chinesische Nummernschild, den Führerschein für Gaby und unsere SIMkarten.

Führerschein inkl. Fähigkeitsattest über 70 Jahre.

Wir erhalten unsere SIM-Karten, rechts Reiseführer Jily

Was für ein Unterschied, wunderbare Strassen, es regnet nicht mehr, alles gepflegt und stabil gebaut. Für die nächsten 150 km kamen wir im Nu ins Tal. Nach etwa 20 mal blitzen der Überwachungskameras haben wir uns auch daran gewöhnt. Das geplante Camping war ein Flop und so suchten wir ein Hotel. Leider verpassen wir mit unserem Guide zwei Mal die richtige Autobahnabfahrt. Schade aber alles war sonst super organisiert. Nach zwölf intensiven Stunden konnten wir unser Zimmer beziehen und danach genossen wir ein wunderbares Nachtessen in einem kleinen chinesischen Restaurant.

Hauptstadt Vientiane

Die Hauptstadt der Demokratischen Volksrepublik Laos ist Vientiane mit 350’000 Einwohnern (Ballungsraum 620’000) am Mekong mit Grenze zu Thailand gelegen. Der Einfluss aus der französischen Kolonialzeit ist mit Paradestrasse, Triumphbogen und Villen immer noch ersichtlich. Seit der Öffnung in den 1990-er Jahren wurde aber auch hier viel investiert und neu gebaut.

Von Vang Vieng gab es nur eine kurze Strecke bis zur Autobahn nach Vientiane.  Diese von Chinesen neu gebaute vierspurige Autobahn war praktisch leer, aber die ca. 100 km für 10 CHF waren auch nicht billig. Selbstverständlich werden die Fahrzeuge auch hier über Kameras erfasst.

Wir blieben hier drei Nächte. Da es heiss  (38°C und feucht) war, genossen wir den Stromanschluss, um durchgehend zu kühlen. Am ersten Tag gab es einen Stadtausflug und Abends eine Geburtstags-Poolparty.

Das Museum, bzw. der Tempel ist sehr wichtig für die Laoten. Ursprünglich stellte sich eine schwangere Frau zur Verfügung, als Basis für die Tempelsäule. Seit daher beten hier die Laoten für erfolgreichen Nachwuchs.

Diese Buddha-Kultur mit den verschiedenen Symbolen beginnen wir langsam zu verstehen. Wieviele Tausende von Buddhas in wie vielen Posen haben wir bereits gesehen??? Tröstlich auch Architekturstudenten aus Vietnam studieren diese Kultur.

Schöne Abkühlung bei Geburtstags-Poolparty

Den zweiten Tag besuchten wir lokale Märkte und Abends gab es das Laos-Abschiedsessen. Schön, wenn man es einfach geniessen kann.

Mitfahren?

Videos  geben weitere Eindrücke von unserer Reise. Wer Lust und Zeit hat kann kurze Zeit mit uns mitfahren. Anbei einige Auszüge nur für privaten Gebrauch:

Meistens waren die Strassen leer und wir genossen das Fahren. In Dörfern konnte es wegen parkierten Autos auch mal eng werden.

Normal waren die Strassen in Laos sehr gut, trotz der hügeligen Landschaft und den vielen Kurven. Wir hatten aber auch grosse Schlaglöcher vorgefunden. Einige für Dich:

Wir fuhren auch über Pässe von über 1’800 m. Beim hinunterfahren streikte bei Temperaturen bis 40 °C auch unser Bremsassistent. Zum Glück erlebten wir nicht das gleiche Schicksal wie der Lastwagen.

Laos ist immer noch arm. Dies erlebten wir auch bei der Fahrt durch die Dörfer.

Von einem schönen Stellplatz fahren wir los über den Fluss auf die Hauptstrasse.

Chinesische Zugfahrt

Am 21.12.2022 wurde die Zugstrecke von China bis Vientiane eröffnet. Diese 450 km bauten die Chinesen innert 5 Jahren. Falls die Zusage erfolgt, soll sie weiter durch Thailand bis Singapore führen.

Laos bezahlte nur ein Drittel der Baukosten. Für die andern zwei Drittel begleichen Sie  jährlich 20 % vom BIP an die Chinesen.
Auf Fragen kamen unklare Antworten. Online buchen können nämlich nur die Chinesen mit ihren Bezahlkarten. Dürfen Touristen, Einheimischen wirklich den Zug benützen?  Gibt es Plätze und wie lange muss man Schlange stehen (Aussage bis einen halben Tag) ? Muss man wirklich bis 5 Tage im Voraus buchen (meistens ausgebucht)?

Anstelle Actions (Wasserhöhle, Zipline) wollten wir die Strecke zurück nach Luang Prabang fahren. Gemäss Webseite sollte es Züge mit Plätzen hin und zurück geben, aber buchen konnten wir nicht. Also am Morgen früh mit Tuktuk zum Bahnhof. Es sind nur wenige Leute vor uns da und Ja, wir kriegen vier Plätze hin und zurück! Unser Pass wird eingescannt und danach erscheinen sofort alle Daten auf dem Ticket. Für die 150 km hin und danach zurück kostete die zweite Klasse  25 CHF pro Person in Cash (keine Kreditkarte), die erste Klasse war nicht möglich.

Zugfahren ist hier ähnlich wie fliegen. Man muss 30 Minuten vorher durch die Schleusen und analoge Kontrollen durchlaufen. Gästen werden Sprays, Taschenmesser, etc. weggenommen. Die Halle ist riesig, sauber und alles funktioniert super. Per QR-Code wird man erfasst, darf auf das Perron und kriegt den nummerierten Sitzplatz.
Die Züge waren sehr pünktlich und auf der Rückfahrt bis auf den letzten Platz besetzt. Alles klappte trotz den vielen Reisenden so gut, dass wir zwei Minuten früher abfuhren.  Nicht einmal eine Stunde dauerte die Fahrt, fast die fünffache Zeit benötigten wir über die Strasse. Wir zählten 29 Tunnels plus viele (?) Brücken. Viel von der Landschaft sahen wir leider nicht, fuhren wir doch 80-90% in Tunnels. Einfach wumms, gerade mit fast 160 km/h hoch und runter!!!
Da könnten auch die Schweizer noch einiges dazu lernen.

Abenteuer in Vang Vieng

Weiter ging es im Durchschnitt von 37 km/h nach Vang Vieng, einer Kleinstadt, bekannt durch die vielen steilen Berge mit ihren Höhlen. Endlich ein grüner Stellplatz nahe am Wasser, inkl. Höhlen und Zipline.

Dabei fuhren wir Pässe hinauf bis 1’850 m ü.M. Leider war die Sicht nie klar, sondern es liegt viel Staub von Brandrodungen in der Luft. Doch oben war es schön kühl mit 24 °C.

Danach fuhren wir wieder hinunter bis auf 230 m. Die Beanspruchung vom Fahrzeug bei bis 40 °C war hoch und der elektronische Bremsassistent machte bei wenig Fahrwind schlapp (zu heiss). Weiter unten gab es riesige Schlaglöcher. Uns schockt dies alles nicht mehr (Indien!!!), sondern ruhig weiter fahren, es kommt schon immer wieder gut.

Die Leute leben hier sehr einfach als Selbstversorger, oder als Kleinhändler, Miniküche, etc. wartend den ganzen Tag am staubigen Strassenrand.

Wir lebten viel komfortabler auf einer Wiese nahe an diesen steilen Bergfelsen mit Restaurant, Zipline, Badeteich mit Wasserhöhle. Man konnte auf einem Gummiring dem Seil entlang bis 400 m in den dunklen Berg hinein schwimmen.
Hier wurde es auch etwas kühler und Nachts hatte es sogar eine halbe Stunde intensiv geregnet. Damit wurde eine Brandrodung auf der Gegenseite gelöscht, aber am andern Tag brannten wieder andere Hänge. Offiziell wäre es verboten.

vom Wasserfall bis Wasserbüffel

Wir fuhren mit Kleinbussen das Tal hinauf in die Berge zu einem bekannten Wasserfall. Bei einem Zwischenstopp besuchten wir örtliche Hmungbewohner. Alles war recht touristisch, zum Glück gab es nicht allzu viele Besucher.

Beim Eingang vom Park gab es ein Bärentiergehege. Wir konnten die Bären verstehen, dass Sie sich ins Wasser legen. Es war heiss, bis 38 °C.

Danach wanderten wir weiter das Tal hinauf, durch grünen Wald dem Fluss entlang an verschiedenen Wasserfällen vorbei. Herrlich! Aber das Beste war ins Wasser zu steigen, zu schwimmen, sich von Wasserstrahlen massieren zu lassen und richtig schön auszukühlen.

Spannend war beim Zwischenstopp auf der Rückfahrt eine Büffelfarm. Zwei amerikanische Frauen starteten in ihrer Midlifecrisis  ein Sozialprojekt. Ohne irgendwelche landwirtschaftliche Vorkenntnisse gründeten sie eine Wasserbüffelfarm. Dabei melken sie die Tiere der Bauern, stellen Yoghurt, Mozzarella, Eiscreme etc. her.  Dies können sie in die Stadt und Hotels liefern, speziell für französische Gäste. Einheimische kennen keine Milch, Käse und die Kinder haben entsprechende Mangelerscheinungen.
Vor Corona konnten Sie 300 Tiere melken, jetzt sind es nur noch 85. Die Bauern mussten ihre Tiere schlachten, um zu überleben.
Sie schulen die Bauern auch zur Haltung von Schweinen, Kaninchen und Geissen. Geissen sind einfach zu halten und ein wenig Milch im Reis kann die Mangelerscheinung lindern.  Aktuell wurden sie auch zur Gründung einer Büffelfarm in Kambodscha angefragt.

 

Über viele Hügel nach Long Prabang

Von der Berggrenze Vietnam-Laos fuhren wir lange die Berge/Hügel hinauf/ hinunter. Die Strassen waren gut, aber mit unendlich vielen Kurven, durch kleine, einfache Dörfer und viele schöne Flüsse. Hängebrücken wie in Bhutan finden wir hier nicht, dafür einfache schwimmende Bambusbrücken. Da noch das Neujahr gefeiert wurde, sassen viele Leute zusammen und feierten. Dazu fanden wir an den Flüssen viele Erholungszonen mit einfachen Hütten, um mit der Familie am Schatten zu sitzen, denn hier im Landesinnern wird es wieder heiss.

Zweiter Tag war ähnlich. Uns enttäuschte die schlechte Luft wegen den vielen Brandrodungen. Im Dreijahresturnus werden auch die steilsten Hügel abgebrannt und kurz nach dem Monsun wird Bergreis gepflanzt.

Es wurde richtig heiss – bis 42 °C. Als Gaby am Vorabend den Stellplatz in Long Prabang studierte, Betonparkplatz neben stark befahrener Strasse, bei solcher Hitze entschieden wir uns für ein Hotel. Was für ein Unterschied, im grünen mit Pool und schönen Zimmern. Der Entscheid für die nächsten vier Nächte war richtig.