Heute Morgen waren wir aus dem Nationalpark über Landstrassen durch kleine Dörfer gefahren. Wir kamen uns vor wie in einem UFO mit Landung auf einem alten Planeten. So einfache Häuser, mit ihren Tieren. Es war noch kalt, beim Start 8 °C und die Leute machten ein kleines Feuer vor den Häusern um sich zu wärmen. Überall die erstaunten Gesichter wer da, wie daherkommt. Wir sahen die Leute vor ihren Häusern beim Zähneputzen, Waschen mit einem Wassereimer, beim Wasserpumpen, Eimer tragen, wie die Tiere versorgt werden etc. – es war fast wie in biblischen Zeiten.
Unser Ziel war hinauf bis zum Ganges zur Stadt Alahabad, heute Prayagraj genannt und anderntags bis nach Varanasi um in der heiligen Hindustadt Weihnachten zu feiern. Von den grünen Hügeln fuhren wir hinunter in teilweise recht trockene Gebiete. Wir sind immer wieder froh, wenn wir heil ankommen.
Beim Ganges zur Stadt auf 100 m ü. M. – kommen wir von der Ruhe in den Trubel, so intensiv, dicht und lärmig. Der geplante Standort in dieser 2 Mio. Stadt war nichts, das Neruh-Museum war zu weit in der Stadt und so flüchteten wir rasch wieder hinaus. Die LPG-Autogastankstelle (für Kühlschrank, Warmwasser, Heizung) entpuppte sich als Gasfabrik, unbezwingbar für uns.
Dank Fragen löste sich der Knoten: Einkauf, Gas tanken und Mittagessen wurden möglich. Leider entpuppte sich die weitereAutostrasse als Gross-Baustelle, Hotels fanden wir nicht und Martin wollte unbedingt am Ganges übernachten. Eine nicht einfache Herausforderung vor dem Eindunkeln.
Wir nahmen den nächst möglichen Abzweiger an den Ganges mit Brücke nach Sirsa. Eine kleine Strasse sollte uns nicht hindern. Dass uns aber 10 km mit so schmaler, schlechter Strasse durch ein stark genutztes/gelebtes Gebiet erwartete, war die Überraschung. Neben vielen Motorrädern fuhr auch ein Lastwagen, also sollte es auch für uns passierbar bleiben, war unsere Schlussfolgerung. Wie am Morgen wurden wir von allen Seiten bestaunt, allenfalls wurde auf die Seite gerückt, sodass wir weiter fahren konnten.
Gerne fragen wir Leute, welche Englisch verstehen. Dies ist nicht einfach. Erst ein junger Herr auf Moped erklärte fast am Schluss, dass kein Durchkommen sei, die Brücke sei gesperrt, in Reparatur. Hurra, aber wenigstens bis zum Fluss??? – die Strasse tauchte ab in Sand, also stop – was nun – wo übernachten?
Zwei junge Inder kamen und erklärten, dass wir problemlos hier am Rand parken oder im Tempel übernachten könnten. Also umdrehen, gut parken und zu Fuss an den Ganges. Aus versprochenen 30 m (zum Tempel?) wurden es min. 500 m durch den Sand an den Ganges. Aber es hatte sich gelohnt, Sonnenuntergang am Ganges mit vielen Stellen wo Tote verbrannt wurden!!!