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Armenien – Wiege des Christentums

Heute Sonntag fuhren wir von Georgien über die Grenze nach Armenien, ein kleines bergiges Land mit 3 Mio. Einwohnern auf durchschnittlich 1800 m ü.M. Die Armenier gelten als Urchristen. Es gab und soll auch nie eine Anpassung/Reform der Religion erfolgen.
Eingezwängt zwischen Türkei, Georgien, Aserbaidschan, Iran und den verschiedenen Interessen zwischen Ost und West leiden sie auch unter unter aktuellem Krieg. Daher führt uns unser späterer Weg über drei Pässe in den Iran anstelle über eine flache Hochebene, heute Enklave von Aserbaidschan.




Diese Kreuzkirche wurde stabil gegen Erdbeben mit Einbuchtung und Verzahnung gebaut und hat über 1000 Jahre überlebt. Eine Symmetrie gibt es nicht auf Erden, daher Asymmetrie auch in der Bauweise. Bis 500 Mönche haben hier gelebt.







Altstadt von Tiflis



Seit langen gab es hier den Austausch an dieser Seidenstrasse. Perser, Römer, die Zaren und Sowjetzeit prägten diese Multi-Kultur. Die Sympathien geniessen hier die Ukrainer, da die Georgier sich im 2009 abtrennten und auch Angst vor den Russen haben.
Viel Armut erzeugte eine Flucht ins Ausland. Min. 2 Mio. sind Richtung EU/USA, eine Mio. nach Russland ausgewandert. Somit ist die Bevölkerung von ca. 5 auf 3 Mio. geschrumpft und lebt primär in Städten, wie Tiflis, Batumi. Dies erklärt uns die vielen verfallenen Häuser
Aktuell hat es hier viele Touristen aus arabischen und russischen Gebieten. Nur in orthodoxen Kirchen gibt es strenge Regeln, aber sonst ist es recht offen und ungezwungen (Bars, Night Club, Casino). Neben Kultur bietet feines Essen und viel Wein auch viel Abwechslung.






in die Hauptstadt Tiflis
Gestern sind wir über eine lange 1600 m H. Passstrasse nach Tiflis gefahren. Es ist eine gute Strasse mit vielen Ränken, die Fan’s von Töffahrern, Oldtimern würden es lieben.
Tiflis selber ist eine 1 Mio. E. Stadt am Fluss und viel Verkehr.









Zuerst peilten wir einen super Waschsalon an – alles ist wieder sauber. Danach ging es den Berg hoch zum Ausflugsziel Turtle Lake mit Zip Line und einem guten Stellplatz.
Heute sind wir mit der Seilbahn hinunter gefahren und haben den neueren Stadtteil erkundet. Auch hier gibt es viel Extremes von Armut bis Reichtum. Warum aber gibt es bald in allen Städten gleiche Geschäfte – von Mac Donald bis zu Montblanc?





Stadt der Liebe – Telavi
Heute machten wir einen Ausflug nach Telavi. Interessant war die 900-jährige Platane und das wiederaufgebaute Kloster. Viel von Liebe und freundlichen Georgier fanden wir nicht, auch wenig Erbauliches, bei viel Armut, Erneuerungsbedarf und bis 37°. Ausfahren im gekühlten Auto macht Besichtigungen erträglicher.




berühmt für Wein
Wir machen keinen Umweg mit der Gruppe in die Berge, sondern fahren Richtung Tiflis-Kaukasus nach Napareuli. Diese Gegend ist berühmt für Weinanbau, Weinroute etc. – Klosterwein seit 1011!






Clever, wenn man damit zugleich den Wiederaufbau des Klosters mitfinanzieren kann.
Die Fahrt über 360 km war intensiv, nur kleiner Teil gute Autostrasse. Die Chinesen sind auch hier tätig und buddeln quer durch die Berge.



Die später einfache kleine separate Passstrasse haben eigene zu bauen, entsprechend abenteuerlich geht es zu und her. Einfach ruhe bewahren!











echte Tropfsteinhöhle in Kutaissi


Morgens mit dem Bus zur Tropfsteinhöhle Prometheus. Schöner Rundgang und mit kleinem Boot wieder hinaus.





Die Stadt selber bietet uns wenig, ist sehr arm und pflegebedürftig. Selber wohnen wir im „Parkhotel“. Zum Glück können wir mit unserer Klimaanlage kühlen, da bis 39 °.


Canyon in Martiwili
Wir fahren eine einfache Strasse zuerst der Schwarzmeerküste folgend, danach in die „Berge“ auf über 150 m. Viel Grün, Hügel und Wasser, aber auch immer wieder Kühe, Pferde wild auf der Strasse mit Sauen, Gänsen und Ziegen am Strassenrand.
Georgien ist ganz anders als die Türkei. Ursprünglich Russisch, haben sie sich bereits im 1990 getrennt und wollen in die EU. Dafür mussten Sie büssen, das Land ist sehr arm und die alten unrentablen Firmen wurden geschlossen (Produktionsvolumen sank um 75% mit bis 40 % Arbeitslosigkeit). So sind viele ausgewandert. Bildung ist hier wichtig und ich kann mich bereits mit einem kleinen Mädchen am Fluss beim Baden auf Englisch unterhalten.






Ziel war Martiwili in kleiner „Touristenort“ mit uraltem Canyon. Mit kleinen Schlauchbooten ging es in die Schlucht mit kleinem Wasserfall- herrlich frisch und kühl.




Die Übernachtung am Fluss mit riesiger Wiese ist das, was wir uns wünschen. Die schönen, kleinen, fleissigen Kühe (ohne Fliegen) stören uns dabei wenig – solange man alles bewacht.

Tropfsteinhöhle???
Dem langen Tag folgt eine unruhige Nacht. Erstmals hat es geregnet und so intensiv, bis wir erwachen. Die Bettdecke ist nass und es tropft, rieselt von der Decke. Unser vor Istanbul ersetztes Dachfenster rinnt – wo, warum – was gilt es zu tun???
Kreativ finden wir Schnell- und später eine Auffanglösung und können um 4 Uhr nochmals einschlafen. Somit hat Prof. Martin einen Reparaturauftrag und findet den Fehler.



Gaby geniesst den Ausflug nach Batumi und macht mit mir Abends nochmals einen Ausflug mit jeweils über je einer Stunde Reisezeit im Stau für 20 km.
Georgien ist bekannt für feines Essen/Wein und lebt von vielen Touristen, speziell Russen und Araber.








lange Fahrt über Berge nach Georgien
Einem herrlichen frühen Frühstück folgt eine sehr lange Fahrt durch eine bergige Landschaft. So viele Tunnels und anfangs eine 4-spurige Autostrasse über 350 km und so lange Stauseen – alles einfach viel grösser.
















1-2 h wurden für den Grenzübergang Türkei-Georgien geplant, effektiv wurden es 3 h. Die Grenzpolizisten lieferten dabei eine riesen Debatte, wer wirklich schuld war. Die effektive Abfertigung erfolgte dabei sehr rasch, professionell und problemlos.
Danach folgte noch eine 2-stündige Fahrt durch Batumi für nur 34 km – welches Gewusel – schon fast Indien! Hier ist die Bevölkerung Orthodox und man sieht nur wenige Verhüllte.

