Ein lange gehegter Wunsch für Martin ging in Erfüllung – ein Besuch der Moscheen von Imam Reza in Mashhad. 30 Mio. Pilger im Jahr und bei besonderen Anlässen bis 5 Mio. Pilger pro Tag kommen hierher. Nach Mekka, Medina ist dies die Drittgrösste Pilgerstätte für Moslems.
Vor dem Eingang kam ein freiwilliger Herr und brachte einen sauber gewaschen und gebügelten Tschador. Spontan halfen lachende Frauen Gaby, diesen korrekt anzuziehen. Nach der Eingangskontrolle kamen wir auf mehrere riesige Plätze mit vielen Moscheen. Eine war schöner als die Andere und seit 15. JH. immer noch mit herrlich glasierten Mosaiken. Immer wieder wurde und wird der Komplex erweitert um die wachsende Anzahl von Pilgern zu bewältigen.
Als Gäste wurden wir von einem Mullah begrüsst, ein Einführungsfilm gezeigt und Fragen beantwortet. Obwohl es viele Leute hatte, verlief alles sehr ruhig und ordentlich. Die Hunderte von Hand geknüpften, sehr sauberen Teppiche wurden zum Gebet ausgerollt. Nach Aussage werden sie nach drei Jahren gewaschen, ins Ausland verkauft und durch neue ersetzt.
Spannend, wie immer noch schönes Handwerk möglich ist und wieviel Glanz und Herrlichkeit nötig ist. Für uns war es auch sehr eindrücklich, wie unkompliziert wir durch die Räume von Betenden wandern konnten und wieviele Pilger aus so verschiedenen Ländern dies als lebenswichtigen Abschnitt betrachten. Hier im Untergrund eine Moschee für betende Araber.
Weiter ging es zu Museen mit sehr eindrücklichen alten Schriften und schönsten handwerklichen Arbeiten..
Mahmoud Farshchian, der wichtigste Iranische Maler, geboren 1930 in Isfahan kreierte Bilder aus den Versen von Ferdowsi, welcher nach der Arabisierung um 1’000 nach Christus dreissig Jahre umherwanderte und die persische Vergangenheit suchte mit ihren herrlichen Geschichten. Er schrieb über 60‘000 Verse, welche der Künstler in neue fein gepunktete Bilder umsetzte. Für uns herrlich, diese verschiedenen Geschichten – fast wie Märchen – zu hören.
Mutter zuerst zwei Kitz aufziehen soll
Am Schrecklichsten findet Martin die Sage vom Rostam, dem damals kräftigsten Mann. Er durfte seine geliebte Prinzessin aus dem Nachbarland nie heiraten, Bei einem Krieg forderte er den stärksten Mann zum Kampfe heraus. Sohrab, ein dreizehnjähriger Junge trat hervor. Rostam war überrascht von der Kraft dieses Jungen, konnte ihn schlussendlich aber schwer verletzen. Da sah er dar das Armband, das er ursprünglich seiner Prinzessin für ihre Nachfolger gegeben hatte. Das Schlimmste war passiert, er hatte gegen seinen eigenen Sohn gedämpft. Er ritt die ganze Nacht durch und holte Medizin gegen das Gift. Aber er kam zu spät, sein Sohn war bereits tot.