Die letzten vier Tage zogen wir jeweils etwa 300 km/Tag auf der Seidenstrasse westwärts bis Aksu, meistens auf sehr guter Autobahn.
Der Geschichte nach ritt dieser Mönch auf Pferd auch westwärts nach Indien um weitere Buddhistische Mönche für den Osten zu finden.
Immer versuchten wir etwas zu besichtigen und übernachteten wieder in einem „Dorf“ (300‘000-700‘000 Einwohner). Die geschäftigen Orte gleichen sich, wenn sich auch die Menschen und Kultur stark ändern. Die Uiguren vermischten sich schon sehr früh mit Türken und Mongolen und viele sind Moslems, wenn auch viel lockerer und fröhlicher (ohne Kopftuch). Wir fanden sie sehr freundlich und aufgeschlossen. Sie tanzten auch leidenschaftlich gerne.
Hami – Turpan mit Wasserkänälen
Morgens wollten wir los, fuhren durch Dörfer Richtung Wüste und besichtigten die älteste Uigurensiedlung. Am Fusse der Berge, dank Flüssen noch grün wurde ursprünglich ihre Königstadt gebaut. Heute erkennt man noch die riesigen Mauern.
Das Dorf in der Nähe wurde für Touristen renoviert. Die Grabstätten sind gut erhalten.
Spannend ist der Wechsel von gedrungenen Häusern, Reben, dahinter Sanddünen, Wüste, Oelförderung und steilen Hügeln.
Wir sahen riesige Gebiete mit Treibhäusern, eine Seite mit Lehm (gegen Wind und um Temperaturschwankungen), die andere Seite offen oder mit Plastik abgedeckt. Sobald es Wasser hat gab es Felder, in welchen sich auch viele Personen beschäftigten.
In Turpan besichtigten wir Wasserkanäle und lernten, dass es hier längere Wasserkanäle gab als die viel bekanntere Chinesische Mauer. 5‘500 km Wasserkanäle, teilweise bis 120 m tief im Boden gegraben, sorgten für diese Fruchtbarkeit in wüstenähnlichem Gebiet. Heute sind viele Kanäle trocken, da das Grundwasser stark genutzt wird.
Dieser noch originale Kanal war 10 m unter Boden mit sehr sauberem, kühlen Wasser aus den Bergen.
Shanshan
Von Turpan, dem Wasserschloss fuhren wir hinunter in eine flache Ebene an unseren tiefsten Punkt unserer Reise von minus 141 m Höhe (tiefster Punkt von China war mit -154 m in der Nähe).
Später ging es durch eindrückliche Berge. Dem Fluss entlang blieb es grün.
Anstelle nur Autobahn, entschieden wir uns über die Nationalstrasse an den grössten Süsswassersee zu fahren. Seen sind grundsätzlich geschützte Regierungszonen und irgendwo an einen See zu kommen ist unmöglich, da alles ummauert. Es gibt wenige Disneyartige Vergnügungszonen mit relativ teuren Eintritten. In den Ferien sind für Chinesen nicht Essen oder Übernachtungen teuer, sondern die vielen Eintritte. Dazu kommen Elektro-, Vergnügungsfahrten, Spiele und Bahnen.
Es gibt riesige Parkplätze und danach km-lange Fussgängerallen mit Shops/Unterhaltung bis wir endlich an den See kamen. Dort konnte man diverse, kurze Bootsfahrten unternehmen, Beweisfotos machen – alles mit vielen Chinesen zusammen. Uns genügte ein Rundgang, ohne Luftsprünge (Bild).
Kurla – Chillystadt
Auf dem Weg in diese Gegend wurde viel Chilly angebaut und geerntet.
Da Freitag (Sonntag) stoppten wir an einem Restaurant, wo etwa 200 Trauergäste auf das Mittagessen warteten, Abends sahen wir zwei Hochzeiten, wobei wir bei einer am Nachtessen unbedingt teilnehmen sollten. Grosse Freundlichkeiten widerfahren uns immer wieder.
Kukua – Stadt des Brotes
Kukua ist eine alte Stadt an der Seidenstrasse mit Buddhistischen Klöstern und Ausgrabungen. An diesem Tage erlebten wir endlich einmal kühlenden Regen, nahe dieser riesigen Wüste. Spannend fanden wir die Brotherstellung in verschiedenen Ausführungen von Fladenbroten und unterschiedlichen Zutaten, inkl. alte Noten..
Das Highlight war jedoch eine Riesenshow mit Tanzvorführung, welches wir spontan besuchten. Es gab nur wenige Gäste, trotzdem engagierten sich die über 50 DarstellerInnen riesig – ein herrliches Erlebnis!