Wir fuhren 90 km südlich in die Wüste. Die Seidenstrasse verlief hier direkt durch die Wüste und wenige Lehmhäuser in Sandsteinerhöhungen zeugen noch davon. Die Alternative verlief im grossen Bogen entlang den Bergen, wo wir auch auf der Autobahn gefahren sind. Wahrscheinlich war das Risiko durch die Wüste hoch, da es kein Wasser gab.
Umso erstaunlicher war für uns die Fahrt von Hami aus. Kilometerlange riesige übergrüne Baumwollfelder neben der sandigen, staubigen Wüste. Hier werden mit Grundwasser die Felder bewässert und im Herbst kommen viele Feldarbeiter vom Osten zum Pflücken.
Weiter ging es Richtung Wüste und siehe da, in Ortschaften gab es riesige Reb-Felder. Hier werden China‘s Trauben gezüchtet, frische, süsse kernenlose feine Trauben, als Weinbeeren getrocknet oder als Wein gekeltert. Die weniger guten Trauben werden im Freien getrocknet und später den Fischen verfüttert.
Bei der Rückfahrt hielten wir an einem Familienstand und kauften zwei riesige Melonen, etwa drei Kilo frische Trauben und etw 200 g Weinbeeren für 10 CHF! Dazu schenkten sie uns getrocknete chinesische Datteln.
Ziel waren weiter draussen die verschiedenen Gesteinsformationen in der unendlichen Sandwüste. Bei 40 °C durch die Formationen zu wandern war anspruchsvoll aber spannend. Im Schatten ist es schnell 15 °C kühler, aber unter einem Dach war es wie vor einem heissen Föhn.
Die vielen SUV-Fahrer wurden enttäuscht. Am Vorabend hatte es intensiv gewindet und die Weiterfahrt von 150 km (davon 50 km gute Strasse bis Hotel) durch die Wüste wurde gesperrt. Gut hatten wir nicht das einzige Hotel in der Wüste gebucht und doch die schönen Formen geniessen können.