Buchara ist ein Muss für viele Touristen. Eine interessante Altstadt, herrliche historische Bauten und viel Handwerkskunst erwarteten uns.
Zuerst hatten wir Mühe nach der langen Fahrt eine gute Übernachtung zu finden. Viele relativ kleine Hotels sind in der Altstadt, wo man nicht einfach parken kann. Somit suchten wir etwas ausserhalb neben dem Flughafen in einem grösseren, etwas alten Hotel und genossen den Abendspaziergang.
Anderntags ging es in die Altstadt zuerst zur imposanten Festung, ursprünglich aus dem 5. JH.
Danach besuchten wir Moscheen mit Koranschulen. Hier gibt es mehrere und diese zeugen von der Blütezeit ab dem 13. JH. In fast jeder ursprünglichen Studierzelle war ein Souveniershop, teilweise mit Handwerksbetrieben für Messer, Porzellan, Miniaturen und Kleider in grosser Vielfallt bis zu Persianermänteln und -Mützen.
Da wir nicht unser Fahrzeug dabei hatten und „Mussten“, besuchten wir ein kleines Hotel auf, baten die Toilette benutzen zu dürfen und um einen Tee. Zuerst etwas überrascht, wurde es zu einem schönen Kontakt und wir meldeten uns direkt für die nächsten zwei Nächte an.
Von hier konnte man in Gehdistanz die Altstadt weiter besichtigen. Es ging zum 43 m hohen Minarett mit 20 m tiefen Fundament, das seit 10. JH. auch mehrere Erdbeben überstand. Selbst Dschingis Khan war vom höchsten Turm Zentralasiens beeindruckt und zerstörte es nicht. Wir schlenderten danach in Ruhe durch die schönen Gassen, als erste Geschäfte zu öffnen begannen.
Uns überraschte die Qualität der Miniaturen und wir setzten uns näher damit auseinander. Speziell gefiel Martin ein Bild des berühmten persischen Arztes um 1‘000 n. Chr. Abu Ibn oder auch Avicenna genannt, der hier nah Buchara geboren wurde, hier aufwuchs und danach bei verschiedenen Kalifen auf dem Weg bis Isfahan diente. Wie man so viele Disziplinen (von Jus, Mathematik, Astrologie, Philosophie bis Medizin studieren, wie man über 40 Bücher schreiben konnte, 450 Kräutermischungen zu einzelnen Krankheiten entwickelte, lange Reisen unternahm und den Wesir auf Kriegszügen begleitete – Unglaublich!!! Ursprünglich überzeugt, dass es immer eine Lösung (Medizin, Chirurgie) gab, konnte er seinen Freund nicht retten und nach seinem Tod wurde auch ihm seine Grenzen bewusst.
Dank intensivem Austausch erfuhren wir, dass es etwas ausserhalb eine berühmte Schule für Miniatur-Malereien gibt. So fuhren wir hin zu einem grünen Paradies und konnten der Papierherstellung beiwohnen. Es gab geschöpftes Papier aus gestampften Ästen von Maulbeerbäumen, aus Baumwolle und aus Seide.
Schön auch bei echten Malern beiwohnen zu dürfen, ohne die übliche Show in Shops. Dass wir danach im Garten essen durften und mit Karine aus der Westschweiz uns austauschen konnten, machte diesen Tag ganz speziell. Vielleicht sehen wir den Meistermaler Davron Toshev wieder an einer Ausstellung Ende November in Strassburg? Er will auf unseren Vorschlag eine Miniatur vom Arzt zum Thema Ophthalmologie malen. Vielen Dank.