Von der Berggrenze Vietnam-Laos fuhren wir lange die Berge/Hügel hinauf/ hinunter. Die Strassen waren gut, aber mit unendlich vielen Kurven, durch kleine, einfache Dörfer und viele schöne Flüsse. Hängebrücken wie in Bhutan finden wir hier nicht, dafür einfache schwimmende Bambusbrücken. Da noch das Neujahr gefeiert wurde, sassen viele Leute zusammen und feierten. Dazu fanden wir an den Flüssen viele Erholungszonen mit einfachen Hütten, um mit der Familie am Schatten zu sitzen, denn hier im Landesinnern wird es wieder heiss.
Zweiter Tag war ähnlich. Uns enttäuschte die schlechte Luft wegen den vielen Brandrodungen. Im Dreijahresturnus werden auch die steilsten Hügel abgebrannt und kurz nach dem Monsun wird Bergreis gepflanzt.
Es wurde richtig heiss – bis 42 °C. Als Gaby am Vorabend den Stellplatz in Long Prabang studierte, Betonparkplatz neben stark befahrener Strasse, bei solcher Hitze entschieden wir uns für ein Hotel. Was für ein Unterschied, im grünen mit Pool und schönen Zimmern. Der Entscheid für die nächsten vier Nächte war richtig.
Wir verliessen Mittags die Bucht von Ha Long und fuhren weiter nach Hanoi, einer 8 Mio. Stadt. Die 140 km auf einer neuen 6-spurigen Autobahn waren einfach zu bewältigen. Wir übernachteten in einem „Wald“ nahe am Roten Fluss für 3 Nächte.
Hier war es stets warm, schwül und neblig, Nachts hatte es bei praktisch 100 % relativer Feuchte stets vom Baum herunter getropft. Auf unser bisherigen langen Reise (258 Tage ab Istanbul) haben wir hier erstmals längeren Regen erlebt.
Anderntags ging es auf einen längeren Städtetrip vorbei an der Oper zum Ho Chi Minh-Mausoleum, von riesigen Strassen umgeben. Aber der Zutritt für eine Foto darf nur von einer Seite gemacht werden – Einfluss Politik!
Hanoi hat viel kulturellen französischen und chinesischen Einfluss. Hier wird aber viel strenger reguliert als in Südvietnam. Die Leute sind auch ernster und eine Beratung in einem Geschäft ist ein Glücksfall.
Bereits im 1010 wurde hier der erste Literaturtempel errichtet, wo auch Konfuzius gelehrt hatte. Er und seine Nachfolger werden in verschiedenen Tempeln verehrt.
Interessant war das Ethikmuseum, wo die über 50 unterschiedlichen Stammessitten vorgestellt wurden. Hier konnte man auch mehr über die alten Gewohnheiten erfahren.
Nach feinem Essen konnten wir die lebendige Altstadt erkunden. Rosen werden zu Kunstwerken „gefaltet“. Es war nicht einfach den vielen Motorrädern, Fahrzeugen in den schmalen Strassen auszuweichen. Neben vielen kleinen Häusern, Läden gab es alte französische Villen – heute Regierungsgebäude.
und gegen Abend besuchten wir das Wasserpuppentheater. Herrlich die Vorführung mit Humor über geschichtliche Gegebenheiten, gespielt mit Puppen auf und im Wasser.
Anderntags gab es einen „Ruhetag“ mit Einkauf. Man staunt, welch schöne, grosszügige Einkaufszentren es hier gibt. Gaby hat auch ihre Kleider, Regenjacke gefunden.
Auf der Insel Tuan Chao wurden wir von einem Boot abgeholt und durch erste steil aufragende Felsen ins Meer gefahren. Dort wechselten wir auf ein grösseres Kabinenschiff und genossen eine 24-stündige Cruise inkl. Bootsfahrt in Höhlen. Wir waren überrascht vom Komfort und dem vielen Essen.
Schade war, dass es hier recht neblig blieb und bereits so viele Touristen unterwegs waren. Die Ha Long Bucht ist der Inbegriff für Touren in Vietnam. Ob es so bleibt?
Diese dreistündige Bootsfahrt war einmalig. Früh morgens spazierten wir von schönem Stellplatz zu einem riesigen Bootshafen, wo 100 (?) Viererboote auf Gäste warteten. Glück für uns, wenn es so wenige Gäste hat.
Ganz ruhig glitten wir durch 9 Tunnels und besuchten 3 buddhistische Tempel. Der Längste war 320 m lang und man musste sich öfter bücken, um nicht den Kopf anzuschlagen. Aussteigen und dazwischen 400 Treppen steigen – ein herrlicher Ausflug.
Am Ostersonntag freute uns das Osterkörbchen am Fahrzeug. Trotzdem stand eine über achtstündige Fahrt vor uns, vorbei an vielen Reisfeldern, Flüssen und durch viele Dörfer, Städte. Dabei überraschten uns die vielen christlichen Kirchen. Doch vorerst kauften wir ein und danach sollte ein Kirchenbesuch folgen. Auf Sicht fuhren wir die erste Kirche an. Da der Aussenplatz neu belegt wurde, blieb sie geschlossen. Aber in nächster Nähe gab es die Nächste. Schwieriger wurde die Anfahrt. Es ging über eine kleine Staudammbrücke, danach dem kleinen Fluss entlang in ein ganz entlegenes Dorf. Die Häuser waren christlich geschmückt und in der Kirche die „ganze“ Litanei gesungen. Uns gefielen die vielen verträumten Fischerboote.
Wir fuhren in die Berge und besuchten die drittgrösste Höhle der Welt. Eine so lange und hohe Höhle mit so vielen Stalaktiten und Stalakmiten haben wir noch nie gesehen. Eindrücklich die Vielfalt der Natur!!! Schwierig dies mit Fotos einzufangen.
In zwei langen Etappen fuhren wir rund 700 km nördlich in jeweils 6-8 h pro Tag. Die vierspurige Autostrasse führte durch sehr dicht besiedelte Gebiete und das Lastwagenverkehrsaufkommen war gross. Zudem musste man immer fest auf die vielen Motorräder aufpassen. Es gab sehr viele Dörfer, wo man nur 50 km/h fahren durfte. Wir wurden sogar geblitzt und mit Fotos auf zu schnelles fahren hingewiesen – zum Glück ohne Folgen.
Dabei hatten wir die alte Demarkationslinie zwischen Süd- und Nordvietnam überschritten. Interessant, an so geschichtsträchtigen Orten vorbei zu kommen. Wir nutzten dies als Pause, überschritten die alte Brücke und besuchten das Museum.
Weiter ging es über Flüsse, an Reisfeldern vorbei Richtung viele kleine, steile, bewaldete Berge. Dort besuchten wir die riesige Höhlenanlage und übernachteten in einem kleinen Dorf am Fluss Phong Nha. Hier erlebten wir Vietnam „nach Reiseführer“ mit Dschungel und Dunst-Nebel.
Morgens genossen wir nochmals das Schwimmen und fuhren erst Mittags los entlang dem Meer, durch die grosse Stadt Da Nang mit schönem Strand und Hochhäusern. Weiter ging es durch die Berge, schöne Fischerdörfer und an vielen Lagunen vorbei bis zur Kaiserstadt Hue.
Hier genossen wir zwei Nächte in einem Hotel und waren froh um das gekühlte Zimmer. Abends spazierten wir durch die lebendige Stadt mit sehr vielen Touristen.
Mit vielen vorwiegend Vietnamesen besuchten wir anderntags die Kaiserstadt. Das Palastviertel ist 2×2 km und darum herum mit Fluss ist die riesige Altstadt. aus dem 18. JH vom 12. Kaiser.
Herrlich diese Kinder, so brav und ordentlich für so viele Fotos!!!
Mit Rikschas fuhren wir durch Teile der Altstadt und zu „kaiserlichem Essen“ mit 8 Gängen. Es ging weiter mit zwei Besuchen von Grabmälern vom beliebten 2. Kaiser und dem letzten, dem 12., der sich selber ein riesiges, farbiges Denkmal über drei Etagen baute.
Wir staunten über die vielen Touristen (Osterzeit), die von überall anreisen. (Japan, China, Südkorea bis Europa, USA). Klar das Meer ist herrlich und die Altstadt von Hoi An hat längere Geschichte. Hier hatten sich zuerst die Japaner angesiedelt und mit Chinesen, Vietnamesen ist es ein gelungener Touristenpot.
Eine Stunde landeinwärts besichtigten wir die Tempelanlagen aus 6-14. JH in Mi Son (Thánh địa Mỹ Sơn, Duy Xuyen, Vietnam). Es ist heiss und schwül und wir finden Bombenkrater vom Vietnamkrieg.
In zwei Tagen sind wir der Küste entlang über 600 km in den Norden gefahren. Eine Autobahn wird auch eine vierspurige Strasse durch alle Dörfer genannt. Dabei erkennt man meist nicht, wo ein Dorf beginnt oder wo es aufhört. Es hat einfach überall Häuser entlang der Strasse, viele Kleinläden, Handwerker, Kioske/Essstände und sehr viele Motorräder.
1. Tag bis Quy Nhon
Morgens früh bei teilweise Feuchtnebel fuhren wir in den Bergen von Da Lat los und liessen die Gewächshäuser und hügelige, bewaldete Landschaft hinter uns.
Am diesem Tag bis Quy Nhon fuhren wir über 300 km durchschnittlich 45 km/h. Aber der Küste entlang zu fahren war sehr schön. Alles war grün und es gab viele schöne Buchten am Meer. Die Mittagspause verbrachten wir bei Vietnamesen in einer „Badeanstalt“ am Meer. Hier wird gebadet, ausgeruht und mitgebrachtes gegessen.
Dem Meer entlang gibt es sehr viele Fischfarmen und am Land viele Teiche für Shrimps, welche regelmässig entleert und gereinigt werden. Daher der Fischreichtum auf den Märkten.
Abends genossen wir die Innenstadt von Quy Nhon einer Grossstadt mit vielen Touristen dank Flughafen und Meeresstrand. Wir genossen den Ausblick vom 41 Stockwerk über die Stadt.
2. Tag bis Hoi An
Vor dem Losfahren vom Stadtzentrum Quy Nhon machten wir einen Morgenspaziergang ans Meer. Die Vietnamesen waren früh auf und Morgenturnen, -schwimmen gehört vor der Arbeit dazu.
Intensiv wird hier während des ganzen Jahres Reis angebaut. Wir fanden alle Stadien des Anbaus vom Anpflanzen bis zur Ernte. Dazwischen besichtigten wir einen Champatempel. Die Champa waren in prähistorischer Zeit über Polynesien – Malaysia nach Vietnam eingewandert. Sie waren erfolgreiche Bauern, Seefahrer und Sklavenhändler. Ihre Tempel wurden aus Ziegeln ohne Mörtel errichtet.
Am Mittag besuchten wir das Museum My Lai, dem überfallenen Dorf Son My, wo über 500 Zivilisten starben.