Crash Tests – Glück gehabt

Schöner Abschied beim „Georg’s Camping“, kurzer Einkauf, parallel tanken und los wollen wir. Aber Nein, kurz WC falsch benutzt, plus zudem Füllstandanzeige falsch interpretiert. Wir putzen, schwitzen, bauen das WC aus, spülen, trocknen über eine Stunde auf Lidl’s-Parkplatz. Gut nur, dass wir das Trocken-WC selber eingebaut haben und somit kennen.

Zum Glück sind es nur 80 km bis zum möglichen Ziel. Erstmals erleben wir auf Nebenstrassen das „Vorurteil: Rumänien hat schlechte Strassen“. Ja es gibt kurze Wege ohne Teer (in Reparatur) und Strassen mit Schlaglöchern, wo man wirklich vorsichtig sein muss. Aber verallgemeinern wäre total falsch.

Wir essen wunderbar in einfachem Restaurant. Danach wollen wir in die Dünen an die Küste. Zuerst über aufgebrochene Betonplatten, danach im festgefahrenem Sand mit abenteuerlichen Hügeln/Löchern. Aber nein, wir sind nicht die einzigen. Es herrscht reger (Gegen-) Verkehr!

Wir fragen uns durch und wollen (zu) früh an die Küste. Rechtzeitig rekognoszieren wir und finden einen Standplatz zwischen einem Dutzend Fahrzeugen. Alles geht gut, – aber nicht doch ein bisschen höher, spezieller für uns???

Martin kann es nicht lassen und will es probieren – nur einen Bogen hinauf? Er wird total überrascht, wie rasch sich das Fahrzeug im zu weichen Sand eingräbt.
Ja, wir sind ja vorbereitet (?). Mit Schaufel und Brettern – wir graben uns noch tiefer ein. Alle kommen helfen und mit vielen Ideen. Tröstlich, gestern sind drei PW’s auch hier gestrandet (fast alle sind 4×4). Tipps … alles hilft nicht.

Ein junger Mann unterstützt, ruft Abschleppdienst an. Die kommen in ca. 3/4 h für ca. 60 €. Chaos wird immer grösser. Andere Autos sind auch gestrandet, wollen durch. Langsam erkennt man, es gibt private Retter mit guten 4×4. Ja wir probieren es nochmals!
Abschleppseil suchen, auspacken, anbringen (Zum Glück zu Hause getestet), tiefer schaufeln, Bretter anbringen und viele Helfer stossen, plus 4×4 und eigenen Motor – wie sanft und einfach geht es auf einmal!!
PS. Offiziell darf man unser Fahrzeug nicht von hinten hinausziehen (nicht dafür ausgelegt).
Der junge Mann lachte mit seinem Kollegen – Warum? – Sie staunen über uns – Ihre Eltern sitzen zu Hause und würden nie so was unternehmen – finden es super.

Fotos folgen (Internet)

10 h durch das Donaudelta

Wir wollen etwas sehen und buchen eine 10-stündige Bootsfahrt (9-19). Mit der Insta 360° machen wir erste Erfahrungen.

Der Empfang wirkt gestresst, ein schönes Boot mit 12 Personen muss zuerst noch betankt werden und mit viel Speed (um 40 kmh) fahren wir durch dieses riesige Donaudelta.
Viel Boots-, wenig Brain-Power und fast keine Erklärungen auf rumänisch enttäuschen uns. Ab der Pferdekutschenfahrt in der Mittagshitze (ohne Dach) und einem „Zwangs-„Mittagessen (alles extra) streiken wir. Wir holen es nach bei nachfolgendem Strandhalt.
George, dem das Camping gehört, ist es gar nicht recht. Sie alle leiden, dass viele gute Leute das Land verlassen haben und ein Mangel an ausgebildeten Personen herrscht.

Leider ist keine Zugvögelzeit – trotzdem ein Erlebnis – diese riesige Wasserebene mit Bäumen Schilf, Seerosen, auch teilweise bewirtschaftet.
Aber auch hier droht menschen-/klimabedingte Versandung und Verödung.

weiter ans Donaudelta

Probieren geht über studieren, also los Richtung schwarzes Meer, Die Donau schauen wir fast am Schluss in Cernavoda an, weiter auf schmalen Strassen der Donau entlang und immer weiter östlich bis nach Tulcea. Wir sind schon fast in der Ukraine.

Der erste Teil mit Autobahn über die riesige, flache, fruchtbare und stark bewirtschaftete Ebene, später leicht hügelig und viel interessanter über Land und durch Dörfer mit wieder viel mehr Bäumen. Vor schlimmen Strassen wurden wir gewarnt, aber woher, alles gut geteert und recht sauber mit vielen einfachen Häusern, meist immer noch nicht ganz fertig.

Nach den Karten zu fahren ist heute sehr viel einfacher. Wir nutzen die Karte im Mercedes und von Google. Beide sind sich nicht immer einig und heute haben uns beide einen steilen Hügel in der Altstadt hinaufgeschickt (schmale Strassen!!!), anstatt unten nah an den Fluss ins Camping Delta. Aber hurra, am Morgen fanden wir in Cernovoda keinen Ausblick und jetzt in Tulcea unverhofft ein Monument auf dem Hügel.

So wie wir hören, ist es in der Schweiz heisser als hier. Wir geniessen die Sonne bei trockenen 30 °C und viel Wind – recht gut auszuhalten – richtig Ferien zum geniessen.

Ja zu Bukarest

Die Empfehlung war, Bukarest grossräumig zu umfahren – zu viel Verkehr. Martin wollte jedoch das Parlamentsgebäude mit 30’000 m2 – zweitgrösstes der Welt – in Wirklichkeit erleben. So sind wir Nachmittags in die Stadt und Abends wieder hinaus – ohne grosse Probleme. Für uns eine tolle Erfahrung.

So ein riesiges Gebäude, aber keine Parkplätze. So haben wir es umrundet und gesucht und gesucht. Auch als Parlamentarier wollten Sie uns nicht akzeptieren (?). Am Schluss nutzten wir eine kleine Lücke bei den Bussen und kamen ohne lange Wege rechtzeitig zum letzten Rundgang. 5 % des Gebäudes wurde uns gezeigt, aber auch dafür benötigten wir über eine Stunde. Heller Wahnsinn diese Dimensionen!!! Teppiche von riesiger Grösse bis zu 3 Tonnen schwer, Brokat-Vorhänge über 15 m und 200 kg. Wieviele Kristallleuchter, Tonnen Marmor und Beton konnte ich nicht behalten – alles musste grösser als überall auf der Welt werden.

In fünf Jahren wurde es errichtet und Präsident Ceaucescu konnte die Fertigstellung im 1989 nicht einmal erleben – er wurde ermordet. 20’000 Arbeiter waren vor Ort, insgesamt mit viel Vorfertigung haben über 100’000 Personen unter viel Druck daran gearbeitet. Interessant ist, dass eine frische Architektur-Absolventin den Wettbewerb von 18 Teilnehmern gewonnen hat und bis zu 700 Architekten zur Ausarbeitung beauftragt hat. Ceaucescu war jede Woche auf der Baustelle und alle französischen Beispiele der Welt wurden begutachtet und bei Auswahl mindestens grösser (und prächtiger) nachgebaut. Kosten 4-6 Mia Euro oder die Hälfte des jährlichen Bruttosozialproduktes und auch heute noch mit endlosen Kosten verbunden. Aktuell wurde geflickt, Marmor ersetzt Fenster gewechselt, etc. Wer will kann gerne die Säle mieten – alles ist möglich.

Zum Schluss wollten wir auch die riesige Allee hinauf mit den super Wasserspielen (Versailles?). 50’000 Bewohner (Griechen, Bulgaren, Juden) mussten weichen und alles wurde abgerissen. Eine riesige Kirche und ganz wenige Häuser wurden verschoben.

Zu unserem Bukarest-Abschluss gab es ein kleines, feines Nachtessen im High Class Pub für Reiche – für uns 24 CHF. Anschliessend sind wir einfach zur Stadt hinaus und fanden eine Bleibe bei einem Vermieter von Wohnwagen-/mobilen.

021 Zusammenfassung bis Budapest

lange Fahrt über Transylvanian

Von Saliste sind wir um acht Uhr los. Die Fahrt durch Täler und über die 500 m hohen Berge ohne Autobahn und viele Baustellen dauert gleich doppelt so lange. Eine Autobahn ist wohl im Bau. Wie lange eine Fertigstellung bei so engen Talverhältnissen dauert???

Dies ergibt recht schwierige Verhältnisse vor allem für die vielen Lastwagenfahrer und wenn dann ein Fahrzeug am Berg stehen bleibt (Gegenseite), gibt es lange Staus. Wir kamen trotz allem gut voran und trotz langem Mittagessen rechtzeitig in Bukarest an.

bereits 300 km in Rumänien

Eine Besichtigung der Stadt Szegedin wurde auf den Morgen geplant. Mit Wohnmobil fast bis zur „neu erbauten“ Kathedrale. Mehr überzeugt hat mich die Süssigkeit zum Kaffee, so leicht der Teig und die Vanillecreme – ein super Genuss.

Mit der Autobahn wird Reisen einfach. Ausser einem Stau am Zoll zu Rumänien und gesperrtem Autobahnabschnitt kamen wir rasch weit. Wir geniessen auch unseren Komfort – Klimakühlung, Getränke im Kühlschrank, Nespressomaschine oder auch das WC.

Zu Beginn weiter über flache Ebenen mit riesigen Weizen-, Mais- und Sonnenblumen-Feldern – für uns fast nicht vorstellbar. Danach wurde es wieder hügeliger und wir übernachten auf über 500 m in Saliste – schön kühl, so sauber und klein – mit super Früchten!

175 km bis Szegedin

Lockere Fahrt mit Zwischenhalt in Kecskemét. Lidl bietet immer gute Parkplätze. Dafür mussten wir der Strasse nach zu Fuss in die Stadt mit herrlicher Allee und guten 3-Gang Menu für 7 CHF. Nachmittags wurde es recht heiss. Gut, wenn man dann im gekühlten Fahrzeug unterwegs ist.

Szegedin fiel im 1879 einem Erdbeben zum Opfer. Heute geht es hier recht gut. Mercedes hat ein riesiges Werk gebaut. Wir konnten direkt am Fluss Tiza parken – ganz für uns, riesig mit Sommercamps für Kinder.

Ein Wochenende in Budapest

Gegen Abend kommen wir in Budapest an und haben noch Lust auf einen Stadtrundgang. Mit sauberen, gut organisiertem ÖV kein Problem – eine Dreitageskarte für nur 10 CHF. In Budapest wurde nach London schon früh eine Metro in die Tiefe gebaut. Herrliche erste Eindrücke, inkl. Partystimmung auf einer Hoteldachterrasse.

Am Samstag eine Marktstimmung, die Kettenbrücke und das Inn-Cafe Gerbeaud von einem früher ausgewanderten Schweizer. Sonntags relaxen wir in traditionellem Thermalbad Gellért, inkl. wohltuender Massage. Zum Abschluss erklimmen wir die Fischerbastei und geniessen einen herrlichen Rundblick über Budapest. Hier hat es uns gefallen, wohl rund 28°C, aber trocken und mit viel Wind gut auszuhalten.

Dauer 5 Minuten

vom Waldsee zum Mondsee

Während der Hymer-Reparatur gehen wir in das Seebad von Bad Waldsee und geniessen einen sonnigen Morgen mit herrlichem schwimmen. Nach dem Mittag fahren wir los. 830 km bis Budapest sind uns zu weit. Der abendliche Zwischenhalt am Mondsee in Oberästerreich mit Glace öffnet die Gedanken für ein Nachtlager.

Die grossen Campings sind randvoll, was nun. Mutig fahren etwas weiter um den See und finden einen verträumten Badesteg mit Parkplatz, der uns ein nochmals herrliches kühlendes Bad Abends und am andern Morgen bietet.